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Regensburg: Die Regensburger Domspatzen sind jetzt auch weiblich

Regensburg

Die Regensburger Domspatzen sind jetzt auch weiblich

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    Der Chor der Regensburger Domspatzen waren mehr als 1000 Jahre nur Jungs vorbehalten.
    Der Chor der Regensburger Domspatzen waren mehr als 1000 Jahre nur Jungs vorbehalten. Foto: Michael Vogt (Archivbild)

    Eine kleine Revolution vollzieht sich seit Anfang dieser Woche auf den Gängen des Gymnasiums der Regensburger Domspatzen: Zwischen die männlichen „Spatzen“ mischen sich nun auch erstmals Mädchen. „Am Anfang haben sich die Jungs und Mädchen noch etwas kritisch beäugt“, sagt Marcus Weigl, Pressesprecher des berühmten Knabenchors. Doch so langsam würden sich die Buben an die neuen Mitschülerinnen gewöhnen.

    Die lange Tradition ist eines der Hauptaushängeschilder des berühmten Knabenchors der Regensburger Domspatzen. Das Gründungsjahr 975 ist prominent im Logo vertreten. Von Bischof Wolfgang gegründet, entstand im mittelalterlichen Regensburg eine Domschule mit besonderem Augenmerk auf die musikalische Erziehung. Zugang hatten nur Buben. Bis jetzt.

    Die erste Dirigentin für den neuen Mädchenchor der Regensburger Domspatzen heißt Elena Szuczies, hier mit Domkapellmeister Christian Heiß.
    Die erste Dirigentin für den neuen Mädchenchor der Regensburger Domspatzen heißt Elena Szuczies, hier mit Domkapellmeister Christian Heiß. Foto: Marcus Weigl

    Es gibt dennoch keinen gemischten Chor

    Nun können erstmals Mädchen bei den Domspatzen singen. Allerdings nicht zusammen mit den Buben, sagt Weigl. „Die Domspatzen sind über 1000 Jahre als Knabenchor bekannt. Das wollen wir nicht über Bord werfen.“ Zudem hätten Mädchen und Jungen verschiedene Klangfärbungen in der Stimme. Deshalb gebe es künftig neben dem Knabenchor einen Mädchenchor. Er wird geleitet von Elena Szuczies. Sie will die Mädchen zu einem Chor zusammenschweißen und eine neue Tradition begründen.

    Der Andrang auf die ersten Plätze für Mädchen an der kirchlichen Privatschule hielt sich offenbar in Grenzen. 34 Anmeldungen habe es gegeben, sagt Weigl. Ablehnen habe man niemanden müssen. Es seien sogar noch Kapazitäten da. Die meisten der Mädchen beginnen in der fünften Gymnasialklasse, manche ältere Schülerinnen steigen direkt in die höheren Klassen ein.

    Was war der Grund für die Öffnung?

    Doch woher kam die Öffnung? Gesellschaftlicher Druck sei nicht der Grund gewesen, sagt Weigl. Man habe jedoch die Schule und das Internat über sieben Jahre hinweg einer Generalsanierung unterzogen. „Und da hat man gemerkt, dass die Kapazitäten einfach da sind.“ Hinzugekommen sei ein Führungswechsel. Und damit offenbar ein Sinneswandel.

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