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Rechtsextremismus
08.04.2024

Fürstin Gloria und ihre Kontakte in rechte Kreise

Gloria Fürstin von Thurn und Taxis steht wegen der Ausrichtung eines Spendendinners für die Werteunion, an dem auch Rechtsextremisten teilnahmen, in der Kritik.
Foto: Armin Weigel, dpa (Archivbild)

Gegen Gloria von Thurn und Taxis regt sich Protest nach einem Spendendinner, zu dem Rechtsextreme geladen waren. Die Fürstin hält sich für „konservativ“.

Gloria von Thurn und Taxis nach normalen bürgerlichen Maßstäben zu beurteilen, ist schwer. Sie sagt, was sie denkt, auch wenn sie immer wieder Sätze raushaut, über die andere nur den Kopf schütteln. Diesmal scheint sie aber sogar in ihrem regionalen Umfeld Protest ausgelöst zu haben, mit dem sie wohl selbst nicht gerechnet hat. 

Es geht um die Frage: Wie weit politisch rechts steht die Fürstin? Unter dem Motto „Gloria Einhalt gebieten! Rechte Seilschaften zerschlagen!“ sind in Regensburg zuletzt schon mehrere Hundert Menschen auf die Straße gegangen. Manche forderten auf einem Transparent gar: „Gloria enteignen“.

Hintergrund ist eine politisch umstrittene Veranstaltung. Am 5. Juli vergangenen Jahres hatte der frühere Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen im Thurn-und-Taxis-Stammhaus Schloss Emmeram in Regensburg zum Spendendinner eingeladen. 

Auf Schloss St. Emmeram waren auch Rechtsextremisten zu Gast

Soweit nichts Ungewöhnliches. . Es kamen aber nicht nur Mitglieder der Werteunion – eine inzwischen als Partei angemeldete Gruppierung Erzkonservativer, teilweise aus CDU und CSU –, sondern auch andere Gäste. Genauer gesagt Rechtsextreme, die sich später in Potsdam wieder treffen sollten, um mit anderen Gesinnungsgenossen unter anderem über das Thema Remigration zu debattieren. Dazu gehört Medienrecherchen zufolge auch der frühere Zahnarzt Gernot Mörig, der das Potsdamer Treffen mit dem bekannten Rechtsextremisten Martin Sellner einberufen hat.

Öffentlich geworden ist das diskrete Abendessen, weil Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR darüber berichtet haben. Seitdem brodelt es nicht nur in Regensburg. Es ist zwar nicht das erste Mal, dass Fürstin Gloria mit politisch umstrittenen Aktionen oder Sprüchen auffällt, aber jetzt wird der Widerstand dagegen lauter.

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So zitiert das regionale Online-Portal Regensburg-Digital einige Kritiker: „Gloria sammelt Geld für Faschisten.“ So sieht das beispielsweise Luisa Haas vom DGB-Gewerkschaftsbund. Claire Lindner von der Grünen Jugend wird noch deutlicher: „Gloria ist Teil des großen rechtsextremen Netzwerks, das sich langsam, aber sicher in alle Bereiche hineinfressen will.“ Die Teilnehmer einer Demo gegen Rechts kritisierten zudem Aussagen zu antisemitisch-verschwörungsideologischen Ideen.

Fürstin Gloria will nichts von den rechtsextremen Gästen gewusst haben

Die Fürstin selbst sieht das anders. Sie streitet gegenüber unserer Redaktion ab, überhaupt davon gewusst zu haben, wer da alles unter ihrem Dach tafelt: „Die Werteunion hat den Saal gemietet und die Leute eingeladen“, sagt sie und fügt hinzu: „Wir würden an keine extremistische Organisation vermieten. Vielleicht müssen wir zukünftig aber besser aufpassen.“ Maaßen bezeichnete sie in der Süddeutschen Zeitung als guten Bekannten. Der habe die Gästeliste für das Dinner bestimmt, das sie als Geste für ihn ausgerichtet habe.

In den Augen der Fürstin setze sich die Werteunion „vor allem aus CDU-Mitgliedern zusammen“. Sie könne beim besten Willen nicht erkennen, dass dies eine rechtsextreme Organisation sein soll. Und die Fürstin entgegnet ihren Kritikern sogar offensiv: "Mein Verdacht ist, dass mit dem Begriff ,rechtsextrem' zu locker umgegangen wird. Ich bin jedenfalls alles andere als rechtsextrem." Dass sie mit solchen Vorwürfen konfrontiert wird, sei sehr bedauerlich. Solange von kompetenter Seite nicht abschließend geklärt werde, wen oder was man als "rechtsextrem" bezeichnen kann, sei jeder, der keine linken Positionen teile, dieser Verunglimpfung ausgesetzt.

Die Adelige hält dies für ungerecht: "Jeder, der die öffentlichen Fotos der letzten Jahre sieht, weiß, dass ich einen sehr vielfältigen – heute sagt man diversen – Freundeskreis habe. Für Rassismus und rechtsextreme Positionen war ich nie zu haben."

Gloria von Thurn und Taxis hält sich für "gesellschaftspolitisch konservativ"

Wie rechts also ist die gebürtige Gräfin von Schönburg-Glauchau nun? Sie selbst beschrieb sich 1985 als eine „deutsche Sozialistin“. Heute verortet sie sich auch selbst spürbar weiter rechts: "Ich bin wirtschaftspolitisch liberal und gesellschaftspolitisch konservativ eingestellt", sagt sie. 

Darüber hinaus glaubt Gloria von Thurn und Taxis an die katholische Kirche und Gott und hat in ihrem Leben darüber hinaus schon zahlreiche Rollen bespielt – vom Salonpunk bis zur beinharten Unternehmerin. Damit hat sie es zu weltweiter Bekanntheit gebracht. Sogar die New York Times hat ihr einmal ein Porträt gewidmet. 

Man kann sagen, die internationale Jetsetterin mit Wohnsitz Regensburg ist ein Chamäleon und immer für einen provokanten Spruch gut. Ihr bekanntester ist inzwischen über 20 Jahre alt. In einer Talkshow hat sie behauptet, Afrika habe ein Aids-Problem, "weil der Schwarze gerne schnackselt". Auf Anmerkung des Moderators Michel Friedman, dass der Weiße auch gerne "schnacksle", führte die Fürstin ihre These weiter aus. Da, wo es wärmer sei, "schnacksle" man aber noch lieber.

Für provokante Sprüche ist Gloria von Thurn und Taxis seit Langem bekannt

Auch ihr Kontakt zu hohen, ebenfalls erzkonservativen katholischen Kreisen wie dem früheren Kardinal Joachim Meisner wird von ihren Kritikern argwöhnisch beäugt. Mit ihm hatte sie 2008 in einer anderen TV-Talkshow auf die Frage der Moderatorin geantwortet, ob sie Homosexualität als abnorm und unnatürlich verstehe: Gegen das Schwulsein helfe nur viel Beten. 

Es gäbe noch einige, zumindest seltsame öffentlich bekannt gewordene Zitate von Gloria von Thurn und Taxis. Doch neben der Rolle als Krawall-Fürstin hat sie auch eine aufgeschlossene, fröhliche und zugewandte Seite. In einem Gespräch mit dem Zeit-Magazin hat sie beispielsweise durchaus kritisch reflektierend formuliert: "Das Schwierige im Leben hat mich geprägt: die Krankheit meines Mannes, der Tod, die Einsamkeit, die wirtschaftlichen Probleme und die menschlichen Enttäuschungen." Sie sei auch sehr zynisch geworden, habe aber Freude am Leben und sei neugierig auf die Menschen. Daran dürfte sich bis heute nichts geändert haben. 

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