Es geht um sexuelle Übergriffe und gewaltvolle Begegnungen. Die Vorwürfe von mehreren Frauen gegen die Band Rammstein und insbesondere deren Sänger Till Lindemann wiegen schwer. Für diese Woche sind vier Konzerte im Münchner Olympiastadion geplant. Offenbar gibt es einige Änderungen im Vergleich zu vorherigen Rammstein-Konzerten. Doch ist überhaupt sicher, dass die Band in München auftreten wird?
Vorwürfe gegen Rammstein und Reaktion der Band
Der NDR und die Süddeutsche Zeitung hatten von mehreren Frauen berichtet, die offenbar gezielt für Sex mit Lindemann rekrutiert wurden. Sie sollen über Instagram angeschrieben worden sein, einen Platz in der sogenannten "Row Zero" direkt vor der Bühne angeboten bekommen haben und hinter die Bühne eingeladen worden sein. Zwei Frauen hätten von nicht einvernehmlichem oder gewalttätigem Sex mit Lindemann berichtet.
Rammstein hat mit einem Instagram-Post auf die Anschuldigungen reagiert. "Die Vorwürfe haben uns alle sehr getroffen und wir nehmen sie außerordentlich ernst", schrieb die Band am Sonntag. Sie verurteile jede Art von Übergriffigkeit und bittet seine Fans, sich nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben, zu beteiligen. "Wir, die Band, haben aber auch ein Recht – nämlich ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden."
Rammstein in München: Könnten Konzerte noch abgesagt werden?
Nach den Vorwürfen gegen Rammstein, fragen sich viele, ob die Konzerte in München am 7., 8., 10. und 11. Juni noch kurzfristig abgesagt werden könnten. Die Shows werden sicher stattfinden, bestätigte Tobias Kohler, Sprecher der Olympiapark München GmbH, gegenüber unserer Redaktion. "Es gibt nur ein außerordentliches Kündigungsrecht und das liegt so momentan nicht vor", erklärte er.
"Ein Verbot der Konzerte ist nach den derzeit vorliegenden Erkenntnissen rechtlich nicht zulässig", bestätigte auch das Kreisverwaltungsreferat der Stadt München auf Nachfrage unserer Redaktion. Die Anschuldigungen gegen die Band würden sehr ernst genommen und es würden alle rechtlich zulässigen Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit der Konzertbesucherinnen und -besucher sicherzustellen. Deshalb werde die "Row Zero" für eingeladene Fans verboten. "Dies ist bereits zur Einhaltung der notwendigen Sicherheitsabstände für feuergefährliche Handlungen und pyrotechnische Effekte sowie zur Sicherstellung eines ausreichenden Handlungsraumes für Sicherheitskräfte notwendig", erklärte das Kreisverwaltungsreferat. Aus dem Umfeld der Band wurde gegenüber unserer Redaktion bestätigt, dass in München keine Fans in die "Row Zero" eingeladen werden.
Änderungen bei Rammstein-Konzerten in München
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Veranstaltungsbüros des Kreisverwaltungsreferates und der Branddirektion würden in Zusammenarbeit mit der Münchner Polizei die Einhaltung der Auflagen bei den Konzerten überprüfen. Im Olympiastadion werde es ein Awareness-Team geben, das die Band selbst beauftragt und bezahlt hat. Zudem werde ein Safe Space eingerichtet. Dabei handle es sich um ein Zelt, zu dem Besucherinnen und Besucher gehen können, wenn sie sich nicht wohlfühlen.