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Prozesse: Polizistin berichtet über Angst von bedrohtem Mädchen

Prozesse

Polizistin berichtet über Angst von bedrohtem Mädchen

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    Ein Mikrofon steht in einem Saal eines Gerichts.
    Ein Mikrofon steht in einem Saal eines Gerichts. Foto: Friso Gentsch, dpa (Symbolbild)

    Vor dem Augsburger Amtsgericht sind der Vater und der Bruder der 16-Jährigen angeklagt, weil sie die Jugendliche körperlich und seelisch misshandelt haben sollen.

    Zudem sollen die 44 und 23 Jahre alten Männer den Tod der Jugendlichen geplant haben. Grund soll gewesen sein, dass die beiden Jesiden durch die Beziehung zu dem Freund der 16-Jährigen die Familienehre beschmutzt sahen. Bei Jesiden werden üblicherweise nur Beziehungen innerhalb der religiösen Gruppe toleriert, der Freund war Muslim.

    Bei der Polizeivernehmung habe die Tochter Angst gehabt vor der Familie, gezittert und geweint, berichtete am Donnerstag in dem Verfahren die Polizistin, die das Opfer als erste vernommen hatte. Die 16-Jährige habe gesagt, dass sie aus Bayern weg wolle, damit ihr nichts passiert. "Sie hat die Bedrohung eindeutig ernst genommen", meinte die Beamtin. Bei der Vernehmung habe sie bei dem Kind noch Würgemale und ausgerissene Haare gesehen.

    Laut der Polizistin hat die 16-Jährige ausgesagt, dass sie einen Abschiedsbrief schreiben musste, weil ihre Familie sie im Kinderzimmer erhängen wollte. Das Verbrechen sollte als Suizid getarnt werden, damit der Vater nicht ins Gefängnis muss.

    In dem Prozess soll im Februar auch die 16-Jährige selbst per Video vernommen werden. Sie ist seit den Vorfällen in der Obhut des Jugendamtes, die Angeklagten sitzen in Untersuchungshaft. Ein Urteil in dem Verfahren ist im März geplant.

    (dpa)

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