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Prozess: Vergewaltigung in Asylheim: Willenlos gemacht und vergewaltigt

Prozess

Vergewaltigung in Asylheim: Willenlos gemacht und vergewaltigt

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    Zwei gestehen, einer bestreitet die Vorwürfe: die Angeklagten beim Prozess im Augsburger Strafjustizzentrum, im Hintergrund Anwalt Omid Waselzada.
    Zwei gestehen, einer bestreitet die Vorwürfe: die Angeklagten beim Prozess im Augsburger Strafjustizzentrum, im Hintergrund Anwalt Omid Waselzada. Foto: Jörg Heinzle

    Im Fall der mutmaßlichen Mehrfach-Vergewaltigung einer 15-jährigen Schülerin in Augsburg sind die ersten Urteile gefallen. Das Amtsgericht verhängte am Donnerstag gegen einen heute 18-jährigen Afghanen eine Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten wegen Vergewaltigung und Körperverletzung. Er hatte das Mädchen mit Drogen gefügig gemacht und es dann vergewaltigt. Ein 21-jähriger Asylbewerber aus Afghanistan wurde wegen Beihilfe zur

    Die Tat hatte sich im Juli vorigen Jahres in einem Asylheim abgespielt. Die 15-jährige Schülerin hatte mit dem zu der Zeit 17-jährigen Afghanen erst eine Haschisch-Zigarette geraucht. Später hatte der 17-Jährige dann Sex mit dem Mädchen, das durch die Droge wehr- und willenlos gewesen sein soll. Der Angeklagte räumte diese Tat vor Gericht ein und bat um Entschuldigung. „So etwas macht man nicht, jetzt muss ich dazu stehen“, sagte er. Auch der junge Mann, dem Beihilfe vorgeworfen wurde, gestand. Ein weiterer Afghane, 21 Jahre alt, der das Mädchen am selben Tag ebenfalls vergewaltigt haben soll, legte am Donnerstag hingegen kein Geständnis ab. Sein Verfahren wurde deshalb abgetrennt. Er wird sich nun bei einem neuen Termin vor

    Das Gericht hatte den drei Angeklagten eine Verfahrensabsprache angeboten. Bei einem Geständnis konnten sie alle mit Strafen von unter drei Jahren rechnen. Die relativ milden Strafen begründete Richterin Angela Reuber vor allem damit, dass dem Opfer eine Aussage vor Gericht erspart bleiben sollte.

    Anwältin Marion Zech vertritt die Schülerin. Sie sagt, das Mädchen sei durch das Verfahren und die vielen Aussagen bei der Polizei ohnehin schon stark belastet. Deshalb könne auch sie die Strafhöhen akzeptieren, wenn die Jugendliche im Gegenzug nicht noch einmal vor Gericht über ihre Erlebnisse berichten muss.

    Noch nicht abgeschlossen sind die Ermittlungen gegen zwei weitere junge Männer. Sie sollen die 15-Jährige ebenfalls vergewaltigt haben – allerdings zu einem anderen Zeitpunkt, einige Monate vor der Tat im vergangenen Juli. Zum mutmaßlichen Tatort machte die Kripo in diesem Fall bislang keine Angaben. Bei den Verdächtigen handelt es sich den Angaben zufolge auch um Asylbewerber aus Afghanistan. Sie sitzen ebenfalls in Untersuchungshaft.

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