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Prozess: BGH: Streit um Boni von insolventem Energieversorger

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BGH: Streit um Boni von insolventem Energieversorger

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    Ein Hinweisschild mit dem Bundesadler steht vor dem Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe.
    Ein Hinweisschild mit dem Bundesadler steht vor dem Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe. Foto: Uli Deck, dpa (Symbolbild)

    Der neunte Zivilsenat wies am Donnerstag in Karlsruhe eine Revision des Insolvenzverwalters gegen ein Urteil des Oberlandesgerichts München zurück. (Az. IX ZR 267/20)

    Dieses hatte vor drei Jahren entschieden, dass Neukundenboni auch dann ausgezahlt werden müssen, wenn die eigentlich vorgesehene Vertragsdauer von mindestens einem Jahr durch die Insolvenz nicht erreicht wurde. Zudem sollten sie mit Forderungen der Bayerischen Energieversorgungsgesellschaft (BEV) an die Kunden verrechnet werden.

    Der Verbraucherzentrale Bundesverband hatte eine Musterfeststellungsklage eingereicht. Nach deren Angaben betrug der Neukundenbonus häufig nur 100 bis 200 Euro. Daher hätten viele Verbraucherinnen und Verbraucher die Kosten einer Klage gescheut.

    Der Insolvenzverwalter hatte laut BGH die Verträge von mehr als 100 000 Kunden ohne Berücksichtigung des Neukundenbonus abgerechnet, wenn nicht eine Mindestvertragslaufzeit von einem Jahr erreicht war. Von einer solchen Beschränkung habe ein durchschnittlicher Verbraucher aber nicht ausgehen können, befand der

    Ganz grundsätzlich stellte der BGH ferner fest, dass nach Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über das Vermögen eines Unternehmens gegen den Insolvenzverwalter Musterfeststellungsklage erhoben werden kann. "Das setzt nicht voraus, dass dieser das Unternehmen fortführte."

    (dpa)

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