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Porträt: Wer ist der neue CSU-Generalsekretär Stephan Mayer?

Porträt

Wer ist der neue CSU-Generalsekretär Stephan Mayer?

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    Er sieht keinen Rechtsruck durch seine Ernennung zum CSU-Generalsekretär: Stephan Mayer. Der 48-Jährige gilt politisch als stramm konservativ und durchaus kantig. Immer wieder mal war er als möglicher Nachfolger von Bundesinnenminister Horst Seehofer im Gespräch gewesen.
    Er sieht keinen Rechtsruck durch seine Ernennung zum CSU-Generalsekretär: Stephan Mayer. Der 48-Jährige gilt politisch als stramm konservativ und durchaus kantig. Immer wieder mal war er als möglicher Nachfolger von Bundesinnenminister Horst Seehofer im Gespräch gewesen. Foto: Marius Becker, dpa

    Ein kleines bisserl reizbar ist er schon, der frischgebackene CSU-Generalsekretär, wenn es um seine Herkunft und seinen politischen Hintergrund geht. Stephan Mayer – 48 Jahre alt, 1,98 Meter groß, Rechtsanwalt, geboren in Burghausen, seit 2002 direkt gewählter Bundestagsabgeordneter im oberbayerischen Wahlkreis Altötting und zuletzt unter Horst Seehofer Staatssekretär im Bundesinnenministerium – widerspricht prompt, wenn jemand versucht, ihn politisch in die rechte Ecke zu stellen.

    CSU-Generalsekretär Stephan Mayer ist ein gläubiger Katholik vom Land

    „Ich wehre mich persönlich immer gegen so Kategorisierungen und Stigmatisierungen“, sagt er auf Nachfrage unserer Redaktion und reicht gleich noch ein Bekenntnis hinterher: Er sei gläubiger Katholik, der Marien-Wallfahrtsort Altötting sei etwas ganz Besonderes. Er sei im ländlichen Raum groß geworden und vertrete seit knapp 20 Jahren einen ländlichen Wahlkreis. „Aber“, so setzt er fort, „ländlicher Raum heißt nicht zugleich zurückgeblieben oder reaktionär – ganz im Gegenteil: Wir haben in Bayern sehr progressive, offene und erfolgreiche ländliche Räume.“ Und dann, damit es da auch wirklich keine Missverständnisse gibt, sagt er noch: „Einen Rechtsruck sehe ich durch meine Ernennung in keiner Weise.“

    CSU-Chef Markus Söder steht bei der Pressekonferenz an diesem Freitag neben ihm und zeigt sich zufrieden. Gerade eben hat der CSU-Vorstand in einer Videoschalte der Berufung Mayers zum neuen Generalsekretär einstimmig zugestimmt. Er habe das mit Mayer schon „sehr lange besprochen“, sagt Söder und listet dessen Vorzüge auf: „Er ist medienerfahren. Er ist regierungserfahren. Er hat Statur. Er kennt die Partei auswendig. Er ist seit vielen Jahren Kreisvorsitzender und wird der

    An Mayers Seite soll sich die 57-jährige Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel (Stimmkreis Eichstätt) als stellvertretende CSU-Generalsekretärin um das Innenleben der Partei kümmern. Schorer-Dremel sei, so Söder, für die „Empathie“ zuständig. Auf diese Art und Weise komme in den Neubesetzungen „Tatkraft, Verstand und Gefühl“ zusammen.

    Die beiden Neuen an der Spitze der CSU-Landesleitung könnten unterschiedlicher kaum sein. Mayer hat sich in der Landesgruppe in Berlin als Sicherheitspolitiker einen Namen gemacht. Er war immer wieder mal als möglicher Nachfolger von Bundesinnenminister Horst Seehofer im Gespräch. Politisch gilt er als stramm konservativ und durchaus kantig. Seine Parteikarriere ist beachtlich.

    Bereits im Alter von 29 Jahren holte er als Direktkandidat im Wahlkreis Altötting auf Anhieb 65 Prozent der Stimmen und verteidigte sein Mandat bei allen nachfolgenden Bundestagswahlen mit guten Ergebnissen. Schon 2009 rückte er in den Parteivorstand auf. 2013 wurde er zum innenpolitischen Sprecher der Unionsfraktion gewählt. Von 2018 bis 2021 war er Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium.

    CSU-Vizegeneralsekretärin Tanja Schorer-Dremel gilt als "Mutter der Kompanie"

    Außerhalb der Partei engagierte sich Mayer beim Technischen Hilfswerk – von 2010 bis 2018 war er Präsident der THW-Bundesvereinigung – und seit 2016 als Vizepräsident beim Bund der Vertriebenen. Im Dezember vergangenen Jahres wurde er zum Vizepräsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gewählt, konnte das Ehrenamt aber aufgrund des Bundesministergesetzes nicht annehmen, weil sein Ausscheiden aus der Bundesregierung noch keine zwölf Monate zurücklag.

    Die 57-jährige Tanja Schorer-Dremel, von Söder wegen ihrer menschlichen Wärme als „Mutter der Kompanie“ bezeichnet, ist von Beruf Lehrerin und leitete vor ihrer Wahl in den Landtag als Rektorin die Grundschule Walting im Landkreis Eichstätt. Dort ist sie unter anderem Mitglied im Trachtenverein Altmühltaler Gungolding, im Katholischen Frauenbund und seit 2013 Ortsvorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Landershofen. Außerdem ist sie Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Bayern. Dem Landtag gehört sie seit 2013 an. Sie ist Fraktionsvize der CSU und Mitglied im Agrarausschuss.

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