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Polizei sucht nicht mehr aktiv nach Feuerwehrmann aus Offingen

Hochwasser-Unglück

Familie will privat weiter nach dem vermissten Feuerwehrmann Denis suchen

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    Denis war als Feuerwehrmann auf der Mindel in Offingen im Einsatz.
    Denis war als Feuerwehrmann auf der Mindel in Offingen im Einsatz. Foto: Alexander Kaya, Nadja Root (Collage)

    Für Nadja Root, die Mutter des nach dem Hochwasser vom Juni vermissten Feuerwehrmanns Denis aus dem Kreis Günzburg, war der Freitag ein Tag der Erleichterung und der Enttäuschung zugleich. Nach einem Gespräch mit der Polizei hat sie Gewissheit darüber, ob die Suche nach ihrem Sohn, der auf der Mindel in Offingen (Kreis Günzburg) bei einem Rettungseinsatz gekentert war, fortgesetzt wird. „Die Suche nach Denis wird nicht eingestellt“, sagte die 43-Jährige nach dem Treffen unserer Redaktion. Allerdings werde sich die Einsatzgruppe erst wieder an der Suche beteiligen, wenn ein konkreter Hinweis auf den Verbleib von Denis auftauche. Derzeit seien jedoch nach einer der „bis dato aufwändigsten Vermisstensuchen in Bayern“ alle Optionen ausgeschöpft, wie das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West mitteilte.

    Nadja Root und ihre Familie waren mit der Hoffnung in das Gespräch gegangen, dass noch Taucher eingesetzt würden, um auf etwa 500 Metern in der Nähe der Staustufe Lauingen noch einmal die Donau zu durchkämmen. Sechs ausgebildete Suchhunde, die die Familie eigenständig eingesetzt hatte, witterten Root zufolge in diesem Bereich „etwas Menschliches“.

    Ein Foto von Denis steht im Wohnzimmer seiner Mutter.
    Ein Foto von Denis steht im Wohnzimmer seiner Mutter. Foto: Marcus Merk

    Denis‘ Mutter hat nach eigenen Angaben aus dem Gespräch erfahren, dass die Polizei vergangene Woche noch einmal mit einem eigenen Leichenspürhund in diesem Bereich unterwegs gewesen sei. „Der hat keine Anzeichen gegeben.“

    Jetzt will die Familie des zum Zeitpunkt des Unglücks 22-Jährigen, für den die Feuerwehr mit das Wichtigste im Leben war, eine private Tauchaktion planen. „Die Polizei wird uns dabei nicht behindern. Das haben sie uns versprochen.“ Damit es dazu kommt, ist eine ganze Reihe an Genehmigungen nötig. Und die Taucher – etwa 25 werden gebraucht – benötigen eine private Unfallversicherung.

    Vermisster Feuerwehrmann Denis: Riesige Suchaktion

    Bei einem Spendenaufruf für die Suche nach Denis kurz nach dem Hochwasser waren mehr als 20.000 Euro zusammengekommen. „Wir werden nochmal eine Spendenaktion starten. Als Familie allein werden wir die Kosten für das private Tauchen nicht stemmen können“, kündigt Denis‘ Mutter an. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei weiteren Kindern in Gundelfingen (Kreis Dillingen).

    Ihr Sohn war bei der Jahrhundertflut mit anderen Einsatzkräften in einem Boot unterwegs zu einer hilfsbedürftigen Frau. Das Rettungsboot kenterte, Denis ging in den Wassermassen unter. Seine Mutter vermutet, dass er sich an einer Brücke den Kopf stieß und deshalb aus dem Boot fiel. Eine der größten Suchaktionen in der bayerischen Geschichte lief an – bislang vergeblich.

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