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Perseiden im August 2024: Wann sieht man die meisten Sternschnuppen?

Perseiden

„Sternschnuppen haben mit Sternen nichts zu tun“

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    Für alle, die mit dem Wünschen nicht mehr bis Weihnachten warten wollen, lohnt sich in diesen Tagen ein Blick in den Nachthimmel.
    Für alle, die mit dem Wünschen nicht mehr bis Weihnachten warten wollen, lohnt sich in diesen Tagen ein Blick in den Nachthimmel. Foto: Daniel Reinhardt, dpa (Archivbild)

    Warum interessieren wir uns für Steinchen im Weltall, die nur wenige Millimeter groß sind und verschwinden, wenn sie sich der Erde nähern? Weil sie leuchten. Und Wünsche erfüllen, so zumindest ein weitverbreiteter Aberglaube. Für die, die es noch nicht erraten haben: Es geht um Sternschnuppen, genauer genommen um die Perseiden. So heißen die Sternschnuppen, die jedes Jahr ab Mitte Juli zu sehen sind.

    Noch bis zum 24. August kann man diesen Meteorstrom am Nachthimmel beobachten. „Am meisten Sternschnuppen sind es in der Nacht vom 12. auf den 13. August“, erklärt Markus Steblei. Er leitet das Planetarium in Augsburg. Der Name „Perseiden“ stammt daher, dass die Sternschnuppen von der Erde betrachtet aus der Richtung des Sternbilds Perseus zu kommen scheinen, also von Nordosten.

    So sieht das Sternbild Perseus aus. Der Meteorstrom, den wir jetzt im August beobachten können, ist nach ihm benannt.
    So sieht das Sternbild Perseus aus. Der Meteorstrom, den wir jetzt im August beobachten können, ist nach ihm benannt. Foto: Planetarium Augsburg

    Wie kann man möglichst viele Sternschnuppen beobachten?

    Um viele Sternschnuppen zu sehen, empfiehlt Markus Steblei: „Flach auf den Boden legen, dann sieht man den gesamten Himmel.“ Außerdem sollte man an einem möglichst dunklen Ort sein – am besten außerhalb der Stadt oder auf einem erhöhten Platz, an dem das Licht von Straßenlaternen und Häusern nicht stört. Die Augen müssen sich an die Dunkelheit gewöhnen, deswegen sollte man auf einen Blick auf den hellen Handybildschirm zwischendurch verzichten. 20 bis 40 Sternschnuppen pro Stunde könne man dann sehen; zwischen zwei und vier Uhr nachts sei die beste Zeit. Allerdings: „Wenn es bewölkt ist, sieht man keine Sternschnuppen, weil die über der Wolkendecke sind“, sagt Steblei. Das Wichtigste für Beobachter sei „ein bisschen Geduld, ein bisschen Glück, und dass man nicht vergisst, sich was zu wünschen“.

    Was ist eigentlich eine Sternschnuppe?

    „Sternschnuppen haben mit Sternen nichts zu tun“, erklärt der Planetariums-Leiter. „Sie entstehen durch Steinchen, die durch die Erdatmosphäre fliegen und dabei so heiß werden, dass sie verglühen. Die Steinchen sind nur einen Millimeter bis einen Zentimeter groß.“ Und das Leuchten? „Das Leuchten, das wir sehen, ist nicht der glühende Stein – der wäre viel zu klein, um ihn von der Erde aus zu erkennen –, sondern die Luft um ihn herum. Durch die Reibung zwischen dem Stein und den Atomen der Atmosphären entsteht so viel Energie, dass die Luft leuchtet.“

    Warum sieht man die Perseiden jedes Jahr?

    Die Steinchen stammen von einem Kometen. Der bewegt sich um unsere Sonne – wie die Planeten –, nur nicht in einem Kreis, sondern in einer Ellipse. Dabei kommt er mal so nah an die Sonne wie die Erde, mal ist er so weit weg wie der Zwergplanet Pluto. Kometen bestehen aus Eis, Staub und Stein. „Sie sind wie riesige schmutzige Schneebälle“, beschreibt es Markus Steblei. „Wenn der Komet der Sonne nahekommt, schmilzt er außen ein bisschen und verliert Staub und Steinchen. Die bleiben auf der Kometenbahn zurück.“ Die Erde kreuzt diese Bahn einmal im Jahr und streift dabei eine Menge der Staubteilchen und Steinchen. Es heißt oft, dass Sternschnuppen über den Nachthimmel flitzen: Eigentlich ist es aber die Erde, die mit enormer Geschwindigkeit durch die Staubwolke der Kometenbahn rast. Weil sie so schnell ist, entsteht zwischen den Kometen-Teilchen und der Atmosphäre eine große Reibung. Es wird doppelt so heiß wie in einem Vulkan. Das führt dazu, dass die Steinchen verglühen. Markus Steblei wird die Sternschnuppen von seinem Dachfester aus beobachten, er findet: „Das ist wirklich ein tolles Phänomen und für mich auch ein bisschen magisch.“

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