Menschenrechte haben nach Ansicht des Historikers Frank Bösch in der Außenpolitik keinen "ganz so hohen Stellenwert". "Auch bei der CSU haben die
Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder ist derzeit für mehrere Tage zu Gast in China - und sollte dort am Montag sein eng getaktetes Gesprächs- und Besuchsprogramm beginnen. In Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan, wollte Söder mit dem dortigen Gouverneur das Bündnis mit der mittlerweile dritten bayerischen Partnerregion in
Dass die CSU auch in der Vergangenheit keine allzu großen Berührungsängste mit totalitären Systemen gehabt habe, habe Bayern wirtschaftlich nicht geschadet. "Nein, wirtschaftlich hat es das Land vorangebracht", sagte Bösch. "Was das moralische Ansehen angesichts der zunehmenden Bedeutung von Menschenrechten betrifft, hat es allerdings auch Kritik gefördert. Dass einzelne CSU-Politiker nicht nur Pinochets Regime, sondern auch Chiles Colonia Dignidad verteidigten, eine Sekte mit Folterzentren und Kindesmissbrauch, erscheint besonders problematisch."
Vor allem Franz Josef Strauß sei eher pragmatisch als moralisch gewesen in seiner bayerischen "Nebenaußenpolitik". Er habe engen Kontakt gehalten "von sozialistischen Diktaturen wie China bis hin zu rechten Militärdiktaturen wie in Chile", sagte Bösch. "Für Strauß gab es weniger Bedenken bei Menschenrechtsverletzungen."
(dpa)