Bewertung mit nur einem Stern bei Google, böse Kommentare in sozialen Medien und Beschwerden direkt bei der Stadt: Schon in der ersten Wiesnwoche hagelt es Kritik am Bräurosl-Zelt. Für das Oktoberfest 2022 hatte die Paulaner-Brauerei ein nagelneues Zelt auf die Theresienwiese gestellt und mit einem neuen Musikkonzept versehen: traditionelle Blasmusik statt Schlager und Ballermannhits. Bei vielen Besucherinnen und Besuchern kam das nicht so gut an. Auch über langen Wartezeiten, kaltes Essen und schlechten Service klagten die Gäste.
Das Bräurosl-Team und die dahinterstehende Paulaner-Brauerei reagierten nach einem Krisengespräch auf die Kritik. Die Wiesn 2022 stelle alle vor eine große Herausforderung, sagt Paulaner-Chef Andreas Steinfatt auf einer eigens dafür einberufenen Pressekonferenz am Mittwoch. Man habe einiges an „operativen Themen zu stemmen“.
Nicht nur Zelt und Musikkonzept seien neu, sondern wegen der Corona-Pause teilweise auch das Personal. „Teams sind nicht mehr da“, sagt Steinfatt. „Das muss sich wieder einspielen.“ Aber man sei auf einem guten Weg.
Erwin und die Heckflossen sollen abends auf dem Oktoberfest in der Bräurosl auftreten
Das Blasmusikkonzept wolle man weiterverfolgen. Die Festkapelle Josef Menzl soll weiterhin auftreten, aber nur tagsüber. Abends soll „Erwin und die Heckflossen“ ab Mittwoch für Unterhaltung in der Bräurosl sorgen. Die Band aus Regensburg sei, laut Steinfatt, die eines Freundes von Menzl, Volksfest-erfahren und in kürzester Zeit zum Auftritt bereit gewesen. Ob die Band das kontrovers diskutierte Lied „Layla“ spielen werde, konnte der Paulaner-Chef nicht sagen.
Trotz der Kritik sei in der Bräurosl im Vergleich mit den anderen beiden Zelten der Paulaner-Brauerei, dem Hacker- und dem Paulaner-Festzelt, nicht weniger los, sagt Steinfatt. Es fehlten gegenüber vorherigen Wiesnjahren aber Gäste, oder wie der Paulaner-Chef es formuliert: „Wir haben eine gemütlichere Wiesn.“