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Oktoberfest 2024: Cannabis-Verbot und Strafen

Oktoberfest 2024

Kiff-Verbot auf der Wiesn mit hohen Strafen – Wirte sind zufrieden

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    Auf dem Oktoberfest 2024 ist Cannabis verboten.
    Auf dem Oktoberfest 2024 ist Cannabis verboten. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Symbolbild)

    Kiffen ist zwar seit April in Deutschland (mit Einschränkungen) legal, aber nicht auf bayerischen Volksfesten. Das hat der Landtag beschlossen und die Wiesnwirte sind zufrieden mit dieser Entscheidung. „Für uns ist das ein Vorteil, wenn wir nicht entscheiden müssen“, so der Wirtesprecher Peter Inselkammer. „Ist der jetzt in genügendem Abstand zu einer Familie oder Jugendlichen – oder nicht? Stört der jemanden, oder fühlt sich jemand belästigt? Das ist ja auch etwas, was Konfliktpotenzial schafft, gerade bei einem Betrieb auf der Wiesn, wo es eng zugeht.“ Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU) hält das Verbot für die klare Konsequenz aus dem Cannabis-Gesetz des Bundes, das vorsehe, dass Kinder und Jugendliche geschützt werden sollten. „Nichts anderes passiert jetzt auf der Wiesn.“

    Jedes Gesetz sehe die Ahndung von Verstößen vor. „Deshalb sollte man sich dran halten“, sagte Baumgärtner. Die grüne Wiesn-Stadträtin Anja Berger bezeichnete das Verbot mit Blick auf die hohen Strafen als „unverhältnismäßig“. „Es wird versucht, etwas auszuhebeln, was der Staatsregierung nicht passt“, kritisierte Berger.

    Bußgeldkatalog sieht hohe Strafen bei Cannabis-Konsum auf der Wiesn vor

    Der Cannabis-Konsum ist auf Volksfesten und in Biergärten ausdrücklich auch in Raucherbereichen untersagt. Dazu zählt nicht nur das Rauchen, sondern auch das Erhitzen und Verdampfen von anderen Cannabis-Produkten – andere Arten des Konsums sind nicht im Gesetz geregelt. Wer auf dem Oktoberfest gegen das Verbot verstößt, muss tief in die Tasche greifen. Wer etwa im Bierzelt einen Joint raucht, muss mit einer Strafe in Höhe von 1500 Euro rechnen, im Wiederholungsfall sogar mit 5000 Euro.

    Wer auf dem Oktoberfest kifft, würde von den Ordnungskräften des Hauses verwiesen, kündigte der zweite Wirtesprecher Christian Schottenhamel an. Auf die Frage nach dem Konsum von Cannabiskeksen antwortete er: „Bei uns gibts einen gescheiten Kaiserschmarrn - und keine Cookies. Da gibts bessere Desserts.“

    Cannabis-Verbot auf dem Oktoberfest: Schutz von Minderjährigen oder Symbolpolitik?

    Bereits im April hatten CSU und Freie Wähler das neue Regelwerk mit dem sperrigen Namen Cannabisfolgenbegrenzungsgesetz als Reaktion auf die von der Ampel-Regierung im Bund beschlossene Teillegalisierung des Cannabis-Konsums auf den Weg gebracht. Auch die AfD stimmte dem Gesetz zu.

    Das Cannabisgesetz des Bundes untersagt eigentlich bereits das Kiffen in Gegenwart von Minderjährigen. Dies wäre faktisch schon ein Verbot für Volksfeste zumindest tagsüber, weil sich dort regelmäßig auch Kinder und Jugendliche aufhalten. SPD und Grüne warfen den Regierungsfraktionen und der Staatsregierung Symbolpolitik vor, die nicht ernsthaft an einem besseren Schutz vor Drogenkonsum interessiert sei. (mit dpa)

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    4 Kommentare
    Walter Koenig

    >>Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU) hält das Verbot für die klare Konsequenz aus dem Cannabis-Gesetz des Bundes, das vorsehe, dass Kinder und Jugendliche geschützt werden sollten. „Nichts anderes passiert jetzt auf der Wiesn.“ << Dann darf ich also davon ausgehen, dass auf der Wiesn auch kein Alkohol ausgeschenkt wird?

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    Peter Zimmermann

    Nein nein, davor muss der "Nachwuchs" doch nicht geschützt werden. Abgesehen davon wer unbedingt will konsumiert eben vorher, egal in welcher Form, wirkt ja lange genug. Da muss sich niemand provokant verhalten. Als ich das letzte mal auf der Wiesen war Ende der 90er hat es dermaßen gerochen und trotz komplettem Verbot hat es offenbar niemanden interessiert/gestört.

    Thomas Keller

    Schliesse mich den Vorrednern an. Sicher gilt das Hausrecht, aber wer sich daheim einen Wege-Dübel baut, dem kann das egal sein. Vom Jugendschutzgedanken her sehe ich aber kaum einen Vorteil, normal wird auch geraucht, der Tabak anderer Leute riecht halt anders.

    Wolfgang Schwank

    Wir durchleben halt gerade wirre Zeiten. Wo kämen wir denn hin, wenn da Einer nach dem Einflössen von 4 Maß und nachfolgendem doppelten Entleeren (auch noch auf nicht dafür vorgesehenen Orten) sich auch noch einen Joint reinzöge. Das zu verhindern, schon der Kinder wegen (die Wiesnerprobt an Bierleichen scheinbar gewöhnt sind), ist absolute Pflicht und tätige Nächstenliebe. Ironie aus!

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