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Neue Studie enthüllt: Übergewicht bei 50% der Bayern

Ernährungsstudie

Alte, dicke Männer: Die Hälfte der Bayern hat Übergewicht

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    Rund die Hälfte der Bayern bringt zu viel auf die Waage.
    Rund die Hälfte der Bayern bringt zu viel auf die Waage. Foto: Armin Weigel, dpa

    Rund die Hälfte der Menschen in Bayern hat Übergewicht. Das zeigt die neue Ernährungsstudie im Auftrag des Freistaats, die am Montag in München vorgestellt wurde. Demnach hat sich das Ess- und Trinkverhalten der Bayern in den vergangenen 20 Jahren zwar zum Gesünderen hin verändert - schlanker sind sie deswegen aber nicht geworden. Schon bei der vorangegangenen Studie vor 20 Jahren lag die Zahl der Übergewichtigen in etwa bei 50 Prozent.

    Für die Studie wurden rund 1500 Menschen besucht und befragt. Dabei ging es um Essgewohnheiten, Gesundheit und Lebensstil, zusätzlich wurden Blutproben genommen. Eine ähnlich aufwendige Untersuchung hatte es zuletzt vor zwei Jahrzehnten gegeben. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse aus der aktuellen Studie.

    In Bayern sind die meisten alten Männer dick

    Gesundheit: Männer sind häufiger übergewichtig als Frauen, bei den über 65-Jährigen haben sogar 76 Prozent zu viele Pfunde. Aber auch bei den jungen Erwachsenen (ab 18) wiegt schon jeder dritte Mann zu viel. Bei Frauen liegt der Anteil der Übergewichtigen zwischen 26 und 49 Prozent. Das hat Folgen: Bei jedem siebten Probanden lag der Blutzuckerwert über der Grenze zur sogenannten Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Bei jedem Fünften war der Cholesterinwert zu hoch. Außerdem schlecht: Ungefähr jede(r) Vierte raucht, bei den 25- bis 34-Jährigen ist es jede(r) Dritte.

    Bewegung: Mehr als die Hälfte der Bayern ist körperlich sehr aktiv. Bei Männern sind es 60 Prozent, bei Frauen 40 Prozent. Hier sind vor allem die älteren Frauen über 64 Bewegungsmuffel, gleiches gilt aber auch bereits für ein Drittel der jungen Männer.

    Wasser statt Bier: Das trinken die Bayern

    Trinken: Das Lieblingsgetränk der Bayern ist Wasser: 1,4 Liter am Tag trinkt der Durchschnitts-Bayer. Trinkwasser hat laut Studie im 20-Jahres-Vergleich Zuwachsraten zwischen 60 und 90 Prozent, gleichzeitig greifen die Menschen seltener zu Limonaden und Bier. Bei Männern verzeichnet der Gerstensaft ein Minus von 36 Prozent, bei Wein sind es sogar 56 Prozent. Schlussendlich konsumieren Frauen halb so viel Alkohol wie Männer, grundsätzlich ist der Alkoholkonsum deutlich zurückgegangen.

    Essen: Vegetarier und Veganer sind in Bayern die Ausnahme, nur sechs Prozent zählen sich zu dieser Gruppe. Das ist zwar doppelt so viel wie noch vor 20 Jahren, liegt aber deutlich unter den bundesweiten Zahlen. Unabhängig davon ist der Verzehr von Fleisch und Wurst in den vergangenen 20 Jahren deutlich zurückgegangen, die Menschen greifen häufiger zu Gemüse und Getreideprodukten.

    Kunden achten beim Einkauf auf Tierwohl-Siegel

    Einkaufsverhalten: Die Studie zeigt, dass sich die Menschen beim Einkauf durch Siegel beeinflussen lassen, die für eine gewisse Qualität oder Herstellungsweise bürgen. Das am meisten beachtete Siegel beim Einkauf ist demnach das Tierwohl-Siegel. Drei Viertel aller, die es kennen, beachten es bei der Kaufentscheidung. Zudem achten mehr Kunden als früher auf wenig Verpackung und regionale Herkunft.

    Erkenntnisse wie diese nähren in der bayerischen Landwirtschafts- und Ernährungsministerin Michaela Kaniber die Überzeugung., dass man auf dem richtigen Weg sei. „Es braucht keine Verbote,“ sagte die CSU-Politikerin am Montag in München. „Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Bayern heute gesünder ernähren als noch vor 20 Jahren.“ Die Menschen müssten informiert und aufgeklärt werden, wichtigste Zielgruppe seien dabei Kinder und Jugendliche. Nach Ansicht der Grünen im Landtag könnte der Freistaat gerade für diese Gruppe mehr tun. An Schulen sei ein kostenloses Mittagessen mit fester Bioquote nötig, denn immer Kinder und Jugendliche zeigten ein problematisches Essverhalten.

    Grüne fordern kostenloses Mittagessen an Schulen

    Die aktuelle Ernährungsstudie ist nach 1995 und 2003 die Dritte ihrer Art in Bayern. Ihre Erkenntnisse sind wichtig für Verbraucher und Entscheider. So liefert die Studie die Grundlage für Überlegungen, was künftig angebaut werden oder wo Ernährungsaufklärung ansetzen soll.

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