Wer für die Freiwillige Feuerwehr oder das Technische Hilfswerk trainiert, muss dafür von seinem Arbeitgeber freibekommen und hat Anspruch auf Entgelt. Wer dagegen beim Roten Kreuz, den Maltesern oder der Bergwacht als ehrenamtlicher Helfer sein Wissen erweitert, muss auf einen verständnisvollen Chef hoffen. So ist die Rechtslage in Bayern. Das wollen die Grünen im Landtag jetzt ändern.
Per Gesetz sollen die Ehrenamtlichen von Hilfsorganisationen gleichgestellt werden. Was für die Feuerwehren und das THW gilt, soll auch für die anderen der Maßstab sein. Nach Angaben des innenpolitischen Sprechers der Grünen, Florian Siekmann, würden davon rund 180.000 Menschen im Freistaat profitieren. Wasser- und Bergrettung im Freistaat sind ihm zufolge nahezu vollständig auf die Einsatzbereitschaft von Ehrenamtlichen aufgebaut.
Wo bleiben die versprochenen Stellen für den Katastrophenschutz?
Laut Siekmann haben Bundesländer wie Hessen und Thüringen die Gleichstellung schon vollzogen, auch die bayerische Staatsregierung habe diesen Schritt vor über einem Jahr angekündigt. „Bislang aber ist nichts passiert.“ Eine Kluft zwischen Ankündigung und Wirklichkeit sieht die Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze auch bei der personellen Ausstattung der Katastrophenschutzbehörden in den sieben Bezirksregierungen. Die dort versprochenen zusätzlichen 32 Stellen seien im Haushalt für 2025 nicht vorgesehen. Angesichts zunehmender Krisen müsse der Freistaat an dieser Stelle etwas tun, mahnte Schulze. „Wir brauchen mehr Menschen, die im Katastrophenfall führen können.“
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