Staatsregierung, Wirtschaft und Gewerkschaften in Bayern wollen in der aktuellen Krise enger zusammenarbeiten. Das beteuerten Bayerns DGB-Chef Bernhard Stiedl, der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt, und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag nach einem Treffen in der Staatskanzlei.
Angesichts der aktuellen Herausforderungen durch den Krieg in der Ukraine stehe für ihn ein Schulterschluss zum Erhalt der Arbeitsplätze in Bayern an erster Stelle, sagte Söder. Er erneuerte seine Forderung nach Nutzung aller Formen der Energiegewinnung einschließlich der Kernkraft und nach einer steuerlichen Entlastung von Bürgerinnen und Bürgern mit kleinen und mittleren Einkommen. Gleichzeitig müsse aber auch mehr gegen den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften getan werden. „Wir brauchen Zuwanderung in den Arbeitsmarkt“, sagte Söder. Auch das sei entscheidend, um so viel Beschäftigung wie möglich zu erreichen und eine prosperierende Wirtschaft zu sichern.
Wirtschaft könnte "ein extrem schwieriger Winter bevorstehen"
Brossardt geht zwar davon aus, dass der Wirtschaft „ein extrem schwieriger Winter“ bevorsteht, warnte aber zugleich vor Schwarzmalerei. Eine Entlassungswelle sei kurzfristig nicht zu erwarten. Kündigungen könnten durch Kurzarbeiterregelungen verhindert werden. Auch er plädierte dafür, Fachkräfte ins Land zu holen. Außerdem müssten Anreize geschaffen werden, mehr Frauen in Beschäftigung zu bringen und ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer länger in Beschäftigung zu halten.
Bayerns DGB-Chef Stiedl forderte von der Bundesregierung, die Entlastung der Menschen „noch etwas zielgenauer“ zu organisieren, also auch Rentnerinnen und Rentner sowie Studierende einzubeziehen. Außerdem mahnte er ein besseres Corona-Management an. Ein Lockdown im Herbst müsse verhindert werden.