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München: Regierungscheftreffen der Bodenseekonferenz: Heimspiel für Eric Beißwenger

München

Regierungscheftreffen der Bodenseekonferenz: Heimspiel für Eric Beißwenger

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    Die Autofähre Richmond ist die erste mit Gas betriebene Autofähre auf dem Bodensee. Sie soll künftig mit Biomethan befüllt werden und dadurch weitgehend klimaneutral sein. Die Bodensee-Anrainerstaaten wollen bis 2040 die gesamte Schifffahrt auf dem See auf klimaneutrale Antriebe umstellen.  Foto: Felix Kästle/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
    Die Autofähre Richmond ist die erste mit Gas betriebene Autofähre auf dem Bodensee. Sie soll künftig mit Biomethan befüllt werden und dadurch weitgehend klimaneutral sein. Die Bodensee-Anrainerstaaten wollen bis 2040 die gesamte Schifffahrt auf dem See auf klimaneutrale Antriebe umstellen. Foto: Felix Kästle/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Felix K�stle

    Draußen tanzten die Schneeflocken, drinnen hallten die Stimmen in hohen Räumen. Die Münchner Residenz, über vier Jahrhunderte hinweg Herrscher-Sitz der Wittelsbacher, war Schauplatz eines der ersten größeren Auftritte des Europaministers Eric Beißwenger. Für den CSU-Politiker aus dem Allgäu war das Regierungscheftreffen der Bodenseekonferenz Heimspiel, Auftakt und Abschied zugleich. Demnächst wartet ein Auswärtsspiel.

    Heimspiel: Schon als einfacher Abgeordneter war Beißwenger mit der länderübergreifenden Zusammenarbeit rund um den Bodensee befasst. Zu seinem Stimmkreis gehören ein paar Kilometer Uferstreifen des Bodensees. 

    So sollen die Schiffe auf dem Bodensee klimaneutral werden

    Auftakt: Bekräftigt wurde auf dem Regierungscheftreffen das Ziel, den Schiff- und Fährverkehr auf dem Bodensee bis 2040 klimaneutral zu gestalten. Gelingen soll die Verkehrswende auf dem Wasser mithilfe von E-Methanol als Treibstoff, das CO2-neutral hergestellt wird. Die Grundlage dafür liefert eine Machbarkeitsstudie im Auftrag des Freistaates Bayern. Im Zuge der Studie wurden etwa die Kraftstoffverbräuche von verschiedenen Wasserfahrzeugen ermittelt. Daraus lässt sich ableiten, dass etwa 90 Prozent aller CO2-Emissionen von jährlich etwa 52.000 Tonnen durch drei Kategorien von Schiffen verursacht werden: grob etwa zur Hälfte durch die ganzjährig fahrenden Fähren und die saisonal betriebenen Fahrgastschiffe sowie durch die 13.800 Motorsportboote mit einer Leistung größer als 37 Kilowatt.

    Abschied: Nach einem Jahr übergibt Bayern nun den Vorsitz der Bodenseekonferenz an den Schweizer Kanton Appenzell Innerrhoden. Dessen Landamman Roland Inauen unterstrich die Bedeutung des Projekts. Die Studie allein genüge nicht. Um die praktische Umsetzung werde sich das Land Baden-Württemberg kümmern. Inauen: „Das darf jetzt nicht Generationen dauern.“ Beißwenger spricht schon von einer möglichen Vorbildfunktion für die motorisierte Schifffahrt auf anderen europäischen Seen. Die großen Ausflugsschiffe auf dem Bodensee sollen nach Angaben aus dem Ministerium bis 2035 klimaneutral sein. Die Bodensee-Schifffahrt mit ihren 16 Schiffen möchte ältere auf E-Fuels umrüsten, neue fahren mit elektrischem Antrieb. 

    Auswärtsspiel: Die Schifffahrt allein genügt allerdings nicht für eine Verkehrswende rund um den Bodensee. Um die Angebote des öffentlichen Nahverkehrs zu verbessern, müsse auch die Infrastruktur auf der Schiene besser werden, sagte Beißwenger. Deshalb geht die Internationale Bodensee-Konferenz auf Reisen. Das nächste Treffen soll in Berlin stattfinden, um auf die Ziele der Regionen rund um das „schwäbische Meer“ aufmerksam zu machen. 

    Bodensee-Konferenz zieht es nach Berlin

    Die Internationale Bodensee-Konferenz (IBK) ist die gemeinsame Plattform der Regierungen der Länder und Kantone Schaffhausen, Zürich, Thurgau, St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Fürstentum Liechtenstein, Vorarlberg, Baden-Württemberg und Bayern. Ziel der IBK ist es, die Bodenseeregion als attraktiven Lebens-, Natur-, Kultur- und Wirtschaftsraum zu erhalten und zu fördern und die regionale Zusammengehörigkeit zu stärken. 

    Die Bodensee-Region ist dank ihres milden Klimas und zahlreicher kultureller und landschaftlicher Attraktionen ein Gebiet mit viel Fremdenverkehr. Weiterhin gilt sie als wirtschaftlich äußerst dynamische Region mit geringer Arbeitslosigkeit, hohen Durchschnittseinkommen und Bevölkerungswachstum. Damit einher geht eine hohe Verkehrsbelastung. 

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