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München: Neue Hoffnung für einen ICE-Bahnhof am Münchner Flughafen

München

Neue Hoffnung für einen ICE-Bahnhof am Münchner Flughafen

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    Flughafen München: Bayerns Tor zur Welt könnte jetzt auch einen ICE-Bahnhof erhalten.
    Flughafen München: Bayerns Tor zur Welt könnte jetzt auch einen ICE-Bahnhof erhalten. Foto: Jochen Aumann

    Wer via Bahn vom Münchner Flughafen nach Augsburg will, könnte in der veranschlagten Reisezeit genauso gut nach Paris fliegen oder schon in Hamburg sein. Er müsste dazu nicht einmal umsteigen und hätte den Sitzplatz sogar garantiert. Der Bahnanschluss des zweitgrößten deutschen Flughafens gilt im Grunde seit der Eröffnung 1992 als ausbaufähig. Doch jetzt könnte sich etwas tun.

    Münchner S-Bahn zum Flughafen ist gesperrt

    Aktuell ist eines der wichtigsten europäischen Luftdrehkreuze nur über S-Bahn und Regionalzüge ans Bahnnetz angebunden. Ein Bahnanschluss besteht mit den (derzeit baustellenbedingt unterbrochenen) S-Bahn-Linien S1 und S8 bis in die Münchner Innenstadt sowie mit der dem "Überregionalen Flughafenexpress (ÜFEX)" von und nach Regensburg. Dieser soll ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024 weiter über Parsberg und Neumarkt (Oberpfalz) zum Nürnberger Hauptbahnhof verlängert werden.

    Rund die Hälfte der Fluggäste kommt nach Angaben der Münchner Flughafengesellschaft mit Bus oder Bahn. In den ersten neun Monaten dieses Jahres verzeichnete der Flughafen knapp 28 Millionen Passagiere, Tendenz steil steigend. Für die Flughafengesellschaft ist klar: Um diese Menschenmassen zu bewältigen, ist die Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsmittel unabdingbar. "Die Fernbahnanbindung ist eines der zentralen strategischen Projekte, um den Flughafen München zukunftsfähig zu halten", sagte ein Sprecher des Flughafens unserer Redaktion. Deshalb führten Flughafengesellschaft, Lufthansa, Freistaat und Bahn "intensive Gespräche" mit dem Bund, um eine verbesserte Anbindung an den Regional- und Fernverkehr voranzubringen.

    Aus dem bayerischen Verkehrsministerium gibt es ein Vier-Stufen-Konzept, das einen direkten ICE-Anschluss für den Flughafen vorsieht. Bestandteile sind eine Neubaustrecke von München nach Ingolstadt mit Anbindung des Flughafens und der Strecke nach Landshut. Außerdem müsste der zweite Flughafenbahnhof gebaut werden.

    Flughafen: Die Hälfte der Passagiere kommt mit Bus und Bahn

    Bezahlen müsste dieses Milliardenprojekt der Bund, doch der zog bislang nicht. Das könnte sich nun ändern, nach etlichen Absagen gibt es neue Hoffnung. Ende November soll der Bundesrat über einen Gesetzentwurf abstimmen, in dem die ICE-Ausbaustrecke Ingolstadt-München mit der Anbindung des Flughafens als "Vorhaben des potenziellen Bedarfs" klassifiziert wird. Das bedeutet zwar nicht, dass in naher Zukunft tatsächlich geplant oder gar gebaut wird. Zumindest aber kommt Bewegung in eine lange festgefahrene Diskussion. Bislang nämlich sei in den Planungen ein ICE-Bahnhof am Flughafen gar nicht enthalten gewesen, heißt es aus dem bayerischen Finanzministerium. Finanzminister Albert Füracker (CSU) ist Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafengesellschaft und hält die Anbindung ans ICE-Netz für "enorm wichtig". Ob und wie sie kommt, hängt zunächst von einer Wirtschaftlichkeitsprüfung ab.

    Bei bestandener Kosten-Nutzen-Analyse durch das Bundesverkehrsministerium könnte die ICE-Anbindung dann in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufrücken. Dort finden sich in der Regel die Projekte, die zum Bau anstehen – wobei es dann immer noch lange dauern kann. Das zeigt unter anderem das Beispiel der Bahnlinien zwischen Augsburg und Ulm sowie Augsburg und Donauwörth, die schon seit einigen Jahren als vordringlich gelten.

    Stoibers berühmte Transrapid-Rede bleibt in Erinnerung

    Ein schneller Anschluss des Flughafens an den Bahnverkehr war bereits Anfang des Jahrtausends ein Thema, als die bayerische Staatsregierung unter Edmund Stoiber die Magnetschwebebahn Transrapid zwischen Hauptbahnhof und Flughafen durchsetzen wollte. Die knapp 40 Kilometer lange Trasse scheiterte schließlich an Kosten und drohenden Klagen. Geblieben ist lediglich Stoibers legendäre

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