Alfons Schuhbeck sei als frisch verurteilter Steuersünder vom Gerichtssaal direkt in die Küche geeilt, berichten Leute, die ihn kennen. Am Herd der Südtiroler Stuben habe er zur Ablenkung gekocht. Fragt sich nur eins: Gekocht für wen? Abends um halb acht jedenfalls sind dort alle Tische leer bis auf das Paar, das sich draußen einen Weißwein gönnt. Es ist noch vergleichsweise mild an diesem Donnerstag. Der Tisch der beiden Trinkenden ist nicht gedeckt, drin im warm erleuchteten Gastraum langweilen sich zwei Mitarbeiter im Anzug. Sie könnten das Blut- und Leberwurstgröstl von der Tageskarte servieren oder den bretonischen Seeteufel auf Safran-Champagner-Risotto. Vielleicht kommen sie ja wirklich später noch, die Gäste von der Messe Bauma, die der Kellner erwartet und die sich gerne mal ein bisschen Zeit ließen, wie er auf die Frage nach dem Grund der Leere im Lokal erzählt. Der Irish Pub gegenüber, der nicht zum Reich des einstigen „Platzlhirschs“ Schuhbeck gehört, ist zu diesem Zeitpunkt schon gerammelt voll.
München