Um mit dem alten Bauerntrick zu beginnen: Was haben Bruce Springsteen und Rihanna und Andreas Gabalier und Paul McCartney gemeinsam? Und tatsächlich: Außer dass sie alle irgendwie Stars der Unterhaltsmusikbranche sind, wird einem da nur schwerlich was einfallen – nichts in engerem Sinne Musikalisches jedenfalls. Aber für dieses Jahr eint die vier eben das Spektakel. Sie alle sind nämlich diesen Sommer auf großer Stadiontournee und kommen dabei auch ins Münchner Olympiastadion.
Aber selbst in dieser Tatsache offenbaren sich schon wieder die verschiedenen Welten, für die sie stehen. Bei Bruce Springsteen (am 17. Juni) ist das Maximalformat ja eine alte Übung – und das letzte Mal mit dem großen, kritischen US-Patrioten mit ganz schön miesem Wetter war ja auch erst 2013. Auch bei Paul McCartney (10. Juni) ist das Format das eigentlich zu Erwartende – aber dass der feine britische Sir als Weltstar sich auf solche Konzertreisen begibt, ist im Gegensatz zum Arbeitstier Bruce die reinste Seltenheit.
Rihanna (7. August), die vergleichsweise jugendliche Popdiva aus Barbados, hat zweifellos in den USA die Größe für das Stadion – aber ob das auch in München für ein volles Haus reicht, wird interessant. Trotz des Rummels ums politisch engagierte und künstlerisch ambitionierte Comeback. Maximalabdeckung durch Konzertreise hat wiederum Andreas Gabalier(30. Juli) in den vergangenen Jahren betrieben. Und dabei wird es tatsächlich alles immer noch größer. Wie bei der Schlagerkönigin Helene Fischer zuvor steht nun auch beim Volks-Rock- ’n’- Roller der Sprung ins Größte bevor. Unglaublich.
Grönemeyer und Unheilig spielen am Münchner Königsplatz
Während sich dazu jeweils nach Bühnenbau und Bestuhlung der Arena 50.000 bis 65.000 Zuschauer im Olympiapark unter freiem Himmel versammeln können, werden es am zweitgrößten Open-Air-Ort der Stadt, dem Königsplatz in der Stadt, zwischen 12.000 und 20.000. Und hier kommt in diesem Sommer durch zwei Konzerte eine weitere Musikwelt hinzu, die der deutschen Pop-Helden.
Herbert Grönemeyer(5. Juni) hat ja durchaus auch schon das Stadion gefüllt, ist in den vergangenen Jahren aber eher in den kleineren Formaten aufgetreten. Für ihn also ein Mittelformat, das er nun mit der Fortsetzung der Tour zum Album „Dauernd jetzt“ bespielt. Und immer noch einmal „Ein letztes Mal“ heißt es gefühlt seit Jahren schon bei Unheilig (19. Juni) – und das wird im Zweifel zum Abschied immer noch größer. Größer als Königsplatz waren Graf und Co. jedenfalls als Einzelkonzert bis lang nie…