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München: Flughafen München: 42-Jähriger schmuggelt lebenden Alligatoren

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Flughafen München: 42-Jähriger schmuggelt lebenden Alligatoren

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    Der Albino-Alligator war in Folie eingewickelt. Nur die Nasenlöcher blieben frei. Dennoch fanden die Zollbeamten das Tier in schlechtem Gesundheitszustand.
    Der Albino-Alligator war in Folie eingewickelt. Nur die Nasenlöcher blieben frei. Dennoch fanden die Zollbeamten das Tier in schlechtem Gesundheitszustand. Foto: Hauptzollamt München

    Wer von Berufs wegen in fremde Koffer blicken muss, ist so einiges gewohnt – schmutzige Unterwäsche, lustbringendes Spielzeug fürs Schlafzimmer oder kiloweise Rauschgift bekommen Zöllnerinnen und Zöllner am Münchner Flughafen jedenfalls in schöner Regelmäßigkeit zu Gesicht, wenn sie das Gepäck von Flugreisenden kontrollieren. Der Fund, von dem das Münchner Hauptzollamt nun aber berichtete, dürfte aber selbst für die professionellen Koffergucker einer eher ungewöhnlicher gewesen sein.

    Der Alligator war in Frischhaltefolie eingepackt – und lebendig

    Beim Blick durch das Röntgengerät am Gepäckband fiel dem Sicherheitsdienst ein Gegenstand auf, der die Form eines Krokodils hatte – und sich beim Öffnen des Koffers schließlich auch als ein eben solches herausstellte. Eingepackt und fixiert in Frischhaltefolie – nur die Nasenlöcher des Tieres waren frei – lag dort tatsächlich ein lebender, rund ein Meter langer Albino-Alligator. Das Reptil sei in einem schlechten Gesundheitszustand gewesen, erklärte Zollsprecher Thomas Meister. Gemeinsam mit einem Tierarzt hätten die Zöllner das Tier befreit und die Erstversorgung des Alligators übernommen. In einer Auffangstation für Reptilien sei er dann weiter aufgepäppelt worden. „Jetzt geht es dem Tier wieder gut“, sagte Meister am Donnerstag.

    Keine Chance mehr auf Genesung hatten hingegen die beiden Antilopen, die die Münchner Zollbeamten zwei Tage vorher aus dem Flugverkehr zogen – sie waren schon tot, ja bereits gebraten. Eine Frau aus Ghana hatte sie in ihrem Gepäck mitgebracht und sprach von einer „Delikatesse“. Den Geschmack der bayerischen Zöllner traf die Frau aus dem westafrikanischen Land damit aber offenbar nicht. Die Einfuhr des Fleisches sei aufgrund tierseuchenrechtlicher Regelungen nicht erlaubt gewesen, teilte der Zoll mit. Die Antilopen seien sichergestellt und anschließend „der fachgerechten Vernichtung zugeführt worden“, hieß es weiter.

    Der Alligator sollte nach Singapur geschmuggelt werden

    Zurück zum weißen Alligator im Reisekoffer: Dieser war bereits am 25. September am Flughafen entdeckt worden. Der Zoll ging erst jetzt damit an die Öffentlichkeit, um die Ermittlungen zu den Hintergründen des Schmuggels nicht zu gefährden. Nun ist klar: Ein 42-Jähriger wollte das Tier wohl aus den USA kommend mit einem Zwischenstopp in München nach Singapur bringen. In Asien werden nach Angaben des Hauptzollamtes bis zu 75.000 Euro für Albino-Alligatoren gezahlt. Gegen den Geschäftsmann läuft nun ein Strafverfahren wegen Verstößen gegen das Artenschutz- und Tierschutzgesetz. (mit dpa)

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