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München
07.09.2023

Flugblatt-Affäre: Aiwanger schweigt und bleibt

Vom Hauptdarsteller zum schweigenden Statisten in der Flugblatt-Affäre: Hubert Aiwanger am Donnerstag im Münchner Landtag.
Foto: Frank Hoermann / Sven Simon

Zwei Stunden lang wird im Münchner Landtag über Hubert Aiwangers Eignung zum Minister debattiert. Dabei wird der Hauptdarsteller der Affäre zum Statisten.

Nach ziemlich genau zwei Stunden war es geschafft für Hubert Aiwanger. Der Wirtschaftsminister und stellvertretende Ministerpräsident nahm sein Mobiltelefon vom Tisch und schob es ein, klatschte kurz Beifall. Soeben war im Münchner Landtag die Sitzung des Zwischenausschusses zu Ende gegangen. Mit 32:19 Stimmen hatte das Gremium die von Grünen und SPD geforderte Abwahl Aiwangers als Minister infolge der Flugblatt-Affäre abgelehnt. 

Riesiger Medienandrang bei Hubert Aiwanger

Zahlreiche Kamerateams, eine Live-Übertragung im Fernsehen und fünf Mal so viele Journalisten wie üblich. Die Zwischenausschuss-Sitzung des Landtags war auch ein Medienspektakel, dessen Ausgang von vorneherein feststand. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte seinem Koalitionspartner und Vize Aiwanger (FW) schon am Sonntag Rückendeckung gegeben und eine Entlassung des Ministers abgelehnt. 

Die Freien Wähler hatten schon vor der Sitzung Gelassenheit demonstriert. Kultusminister Michael Piazolo trudelte am Morgen gemütlich auf dem Rad im Maximilianeum ein, Hubert Aiwanger fuhr im weißen BMW vor. „Die Luft ist raus", sagte ein Abgeordneter. Das Umfrage-Hoch nach der Flugblatt-Affäre bestärkte die FW-Parlamentarier in ihrer Überzeugung, dass sich ihre Loyalität zum Parteichef ausgezahlt habe. Offen war aus Sicht der FW am Vormittag nur noch, ob Aiwanger selbst sprechen würde. 

Söder und Aiwanger schweigen im Landtag zur Flugblatt-Affäre

Tat er am Ende nicht. Ebenso wie Ministerpräsident Markus Söder schwieg Aiwanger vor und nach der Sitzung. "Keine Statements mehr“, sagte er gegenüber unserer Redaktion, als er kurz nach zwei Uhr nachmittags den Senatssaal im Maximilianeum verließ. Beim Versuch der parlamentarischen Aufbereitung der Flugblatt-Affäre wurde deren Hauptdarsteller zum schweigenden Statisten. Meist regungslos, den Blick in den Saal gerichtet, verfolgte Aiwanger die Debatte. Söder schien auf seinem Platz oft etwas zu lesen. 

Vergeblich versuchten Grüne, SPD und FDP, Aiwanger und Söder im Ausschuss ins Kreuzverhör zu nehmen. Ihre Anträge auf eine Befragung scheiterten an CSU, FW und AfD. Söder und Aiwanger hätten zahlreiche Fragen offengelassen, insgesamt 14 Mal habe sich der FW-Chef bei seinen Antworten auf Söders 25 Fragen auf Erinnerungslücken berufen. Der Landtag und die Öffentlichkeit hätten ein Recht auf Antworten, so die Opposition. Das sahen die Vertreter der Regierungskoalition anders. Der Antrag sei nur ein Versuch, aus der Sitzung „eine Art Tribunal“ zu machen, sagte FW-Geschäftsführer Fabian Mehring. Vom Versuch einer „Show-Einlage“ sprach der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU, Tobias Reiß. 

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Opposition fordert Aiwangers Ablösung nach Flugblatt-Affäre

Auch später griffen Söder und Aiwanger nicht in die Debatte ein. Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze hatte sie direkt dazu aufgefordert. „Ich erwarte von Ihnen beiden, dass Sie das Wort ergreifen. Nie wäre es nötiger als heute.“ Wenig später hatte Söder genügend gehört. Als die Auszählung zur Abstimmung lief, verließ der Ministerpräsident die Sitzung. Aiwanger blieb da noch sitzen.

Zuvor hatte er sich einiges anhören müssen wegen der Flugblatt-Affäre. Aiwanger hat zugegeben, dass vor gut 35 Jahren in seiner Schultasche eines oder mehrere Exemplare eines antisemitischen Flugblattes gefunden wurden. Wie es dort hinkam, wisse er nicht mehr. Verfasst hat das Flugblatt nach eigenem Eingeständnis Aiwangers Bruder Helmut. Der FW-Politiker wurde für seinen Umgang mit der Affäre scharf kritisiert. Unter anderem zeigte sich der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, nicht von der Entschuldigung Aiwangers überzeugt.

Auch die CSU kritisiert Aiwangers Verhalten

SPD-Fraktionschef Florian von Brunn warf Aiwanger vor, "er wiegelt Menschen auf und schlägt daraus politischen Profit. Das ist für mich ein Kennzeichen für Rechtspopulismus.“ Der Umgang mit der Hetzblatt-Affäre belege die Untauglichkeit Aiwangers für hohe Staatsämter. Als „untragbar“ bezeichnete Ludwig Hartmann (Grüne) Aiwanger und warf Regierungschef Söder und seinem Vize mangelnden Aufklärungswillen vor. Aiwangers Entschuldigungen seien nur dürftig. Martin Hagen (FDP) sagte in Richtung des Wirtschaftsministers, bei diesem stelle sich die Frage „nach Haltung und Kompetenz“. Für AfD-Fraktionschef Ulrich Singer dagegen liegt der Skandal nicht in dem Flugblatt und Aiwangers Verhalten. Der eigentliche Skandal sei, dass ein SPD-naher Lehrer mit Informationen aus Aiwangers Schulzeit eine Kampagne gegen diesen losgetreten habe.

Für die Freien Wähler betonte Fraktionschef Florian Streibl: „Wir distanzieren uns maximal von diesem Flugblatt.“ Gleichzeitig gebe es für die Fraktion keinen Zweifel an den Aussagen Aiwangers zu der Affäre. Allerdings mahnte auch Streibl: „Auch wir als Fraktion erwarten, dass Hubert Aiwanger alles tut, um verlorenes Vertrauen wieder herzustellen." Für die CSU sprach Fraktionsgeschäftsführer Tobias Reiß von „gravierenden Vorwürfen“, die Aiwangers Glaubwürdigkeit beschädigt hätten. Aber es gebe keinen Beweis dafür, dass Aiwanger das Hetzblatt verfasst und verbreitet habe. 

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

08.09.2023

Söder muss handeln!

Markus Söder, 30.8.2023:
"Da darf kein Verdacht übrigbleiben."

7.9.23
Doris Thanner, ehemalige Mitschülerin von Hubert Aiwanger
"Eine ganz stramm konservative Haltung, die sich eindeutig verbunden hat mit einer Begeis-terung für Hitler und für Inhalte, die damals eindeutig nationalsozialistisch waren. Jemand, der eindeutig sympathisiert mit braunem Gedankengut."

Stephan Winnerl, ehem. Schülersprecher Burkhart Gymnasium Mallersdorf
"Das war eine Sache, da war ich als Schülersprecher befasst, da ging es um eine Hakenkreuz-Schmiererei auf der Toilette. Das waren vielleicht acht oder zehn Hakenkreuze über so eine Wand verteilt, relativ groß."
Schnell fiel der Verdacht auf den jungen Hubert Aiwanger, der bereits einen einschlägigen Ruf hatte.
Stephan Winnerl, ehem. Schülersprecher Burkhart Gymnasium Mallersdorf
"Der Direktor hat mir dann zurückgemeldet, dass es tatsächlich Hubert Aiwanger war und dass er sich gefreut hat, dass das schnell aufgeklärt werden konnte und Hubert das beseitigen musste."

Do 07.09.2023 | 21:45 | Kontraste https://www.rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste-vom-07-09-2023/causa-aiwanger-eine-zaesur-fuer-die-politische-kultur.html


Raimund Kamm

08.09.2023

Ein nettes Kerlchen war er schon, unser bay. Vize-MP:

https://www.focus.de/politik/deutschland/flugblatt-affaere-im-newsticker-ehemalige-mitschueler-ueber-hubert-aiwanger-begeisterung-fuer-hitler_id_202917152.html

07.09.2023

Bequemer macht es dir Frau Faeser. Die geht erst zu unangenehmen Veranstaltungen hin. Nicht einmal wenn sie extra für sie wiederholt wird.

Den Faeser machen dürfte es treffen.

08.09.2023

Man muß eben nur bei der "richtigen Partei" sein. Frau Faeser ist es im Bund- daher gibt es auch - anders als bei Aiwanger -keinen Aufschrei in der Presse.

In der aktuellen Zeit der Bayerischen Landtagswahl sind Mitgliedschaften bei der Koalitionspartei FW abträglich und kann zu Kampagnene führen.
Denn die plötzlich kurz vor der Wahl losgetretene Kampagne hat ja das Ziel ,eine bayerische Landesregierung entweder hin zu unter Duldung von "Rot-Grün" oder unter Mitregentschaft von "Grün" zu verändern.

08.09.2023

Warum sollte es einen Aufschrei geben, wenn ein Beamter bei gleichem Salär auf einen Posten mit weniger Verantwortung versetzt wird?

07.09.2023

Schrecklich diese Veranstaltung im Landtag heute - die Regierungsfraktionen geben die Spielwiese frei und entziehen sich selbst ihrer Verantwortung als Kontrollinstanz für die Staatsregierung. Und die beiden Hauptdarsteller? Der eine kommuniziert non verbal sein Desinteresse und liest irgend etwas und der Auslöser dieser unappetitlichen Geschichte schaut teilnahmslos Löcher in die Luft. Besser als diese beiden Herren kann man seine Übeheblichkeit und die Missachtung des Parlaments nicht ausdrücken. Ausser Spesen nichts gewesen, die Entscheidungen wurden wie immer in den Kungelrunden der Hinterzimmer getroffen.
Aber Geringschätzung des Parlaments wird andernorts ja auch betrieben. In Berlin meldet sich eine Ministerin, da es um eine unangenehme Sache ging, krank um parallel ein Interview geben zu können.
So verkommt der Parlamentarismus zur Show nach einem vorgefertigten Drehbuch!

08.09.2023

"Der eine kommuniziert non verbal sein Desinteresse und liest irgend etwas und der Auslöser dieser unappetitlichen Geschichte schaut teilnahmslos Löcher in die Luft."

Typen wie Margus und Hubsi sorgen dafür, dass immer mehr die Schnauze von der Demokratie gestrichen voll haben. Die Hauptschuld für die Überheblichkeit dieser Herren liegt beim Souverän und bei den Abgeordneten.

Ein Parlament, das so mit sich umgehen lässt und ein Volk, das 70 Jahre die gleiche Mischpoke wählt haben es nicht anders verdient . . .

07.09.2023

Mittlerweile typisch deutsch: Mit Gülle werfen, im Matsch popeln, Nachkarteln, auf andere zeigen, Wehrlose und am Boden liegende treten, das Wesentliche aus den Augen verlieren und den Karren gegen die Wand fahren und dann nicht gewesen sein wollen.

07.09.2023

sie haben es genau getroffen ! normalerweise müsste man den Herren ehemaligen Lehrer mit einer saftigen Pensionskürzung bestrafen !!! denn er hat sich auf jeden fall schuldig gemacht , entweder er hat gegen seine Treuepflicht gegenüber dem Land Bayern verstoßen und eine strafbare Handlung nicht zur anzeige gebracht ,damals vor 35 Jahren oder er hat sich jetzt auf Kriminelle weise wichtig gemacht weil er seiner geliebten SPD was gutes tun wollte ?? aber im Endeffekt hat er und seine verleumderischen Anonymen Gehhilfen alles schlechter für seine SPD und viel andere gemacht

08.09.2023

Tja Herr Behrendt,
wie in der "guten alten Zeit" damals vor 85 Jahren. Der Täter wird weiß gewaschen und der Aufklärer zum Verbrecher erklärt! Da fällt mir Brecht ein: Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch