Zum ersten Mal hat die Münchner Polizei in Bayern eine Einheit der Droge Carfentanyl sichergestellt. Beamte hatten das Rauschgift bei einer Kontrolle von zwei Personen im Dezember 2023 in einer Parkanlage im Stadtteil Bogenhausen gefunden, so das Bayerische Landeskriminalamt. Zunächst wurde davon ausgegangen, dass es sich bei dem bräunlichen Pulver um Heroin handelte. Sachverständige haben bei einer Untersuchung dann aber festgestellt, dass es sich um Carfentanyl handelt. Ein 54-Jähriger erhielt daraufhin eine Strafanzeige.
Carfentanyl in München sichergestellt: Lebensgefährliche Nebenwirkungen
Carfentanyl wird eigentlich zur Betäubung von Elefanten und Nashörnern verwendet. Laut der Polizei ist das Betäubungsmittel ist ein hochpotentes Opioid, das beim Konsum schmerzlindernd und euphorisierend wirke. Die Wirkung setzt schnell ein. Gerade in Pulverform besteht ein unkalkulierbares Risiko der Überdosierung.
Eine Überdosis führe zu lebensgefährlichen Nebenwirkungen wie einem Atemstillstand, außerdem zu Übelkeit, Schwindel, Bewusstlosigkeit und Koma. Weltweit gab es im Zusammenhang mit der Einnahme von Carfentanyl zahlreiche Vergiftungen und Todesfälle. Die Europäische Drogenbeobachtungsstelle EMCDDA meldete mehrere Dutzend Todesfälle, die mit dem Konsum des Rauschgifts zusammenhängen, unter anderem in Belgien, Estland, Norwegen, Schweden und Großbritannien. In Deutschland ist Carfentanyl laut Polizei erstmals 2016 in der Drogenszene sichergestellt worden.