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Mord in Mistelbach bei Bayreuth: Wer sind die Opfer?

Verbrechen

Doppelmord in Oberfranken: Das ist über die Opfer bekannt

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    Im Keller dieses Hauses in Mistelbach wurde das Arzt-Ehepaar leblos gefunden.
    Im Keller dieses Hauses in Mistelbach wurde das Arzt-Ehepaar leblos gefunden. Foto: Fricke, News 5, dpa

    Sie wollten eine neue Praxis eröffnen, schreibt der Kollege des Arztes, der in der Nacht zum Sonntag im oberfränkischen Ort Mistelbach zusammen mit seiner Frau erstochen wurde. Auf Twitter teilt der Kindermediziner, der jetzt alleine weitermachen muss, seine Trauer: „Ich sitze in der leeren, nagelneuen, unbenutzten Praxis – gerade bereit für die ersten Patienten“, so textete der Kollege am Montag. „Und es laufen die Tränen wie ein Strom...“

    Der Tod des Kinderarztes und seiner Ehefrau schockiert ganz Deutschland auch mehrere Tage nach dem mutmaßlichen Mord in Mistelbach bei Bayreuth. Erkenntnissen vom Dienstag zufolge wurde das Ehepaar offenbar im Schlaf überrascht. „Wir gehen davon aus, dass die beiden im Schlaf angegriffen wurden“, sagte ein Polizeisprecher. Anwohner hatten am Sonntag um kurz vor ein Uhr Hilferufe aus dem Einfamilienhaus in der 1500-Einwohner-Gemeinde in der Nähe von

    Mord bei Bayreuth: Der mutmaßliche Täter von Oberfranken stellte sich selbst

    Nur ein paar Stunden später stellte sich ein 18-Jähriger der Polizei – es ist der Freund der ältesten 16-jährigen Tochter, einem von vier Kindern des Paares. Mittlerweile hat er die Tat nach Angaben der Ermittlerinnen und Ermittler gestanden, zum Motiv machen sie keine Angaben.

    Wie so viele andere kann der Praxiskollege des Opfers all das nicht fassen: „Was für ein Unsinn, dass ihr beiden nicht mehr da seid. Was für ein himmelschreiender Unsinn!“

    Die Bild-Zeitung berichtete am Dienstag auf ihrer Internetseite, dass die älteste Tochter des toten Paares mit ihrem Freund aus dem Haus habe fliehen wollen. Die beiden hätten versucht, das Familienauto zu starten – was ihnen aber nicht gelungen sei. Polizei und Staatsanwaltschaft in Oberfranken bestätigen das nicht. Dort hieß es, dass alle vier Kinder zum Zeitpunkt der Tat im Haus gewesen seien. Notfallseelsorger und Jugendamt kümmerten sich um die Kinder, die mittlerweile befragt wurden. „Warum es zu einem derartigen Gewaltausbruch kam, ist weiterhin Gegenstand der kriminalpolizeilichen Ermittlungen“, hieß es zuletzt aus dem Polizeipräsidium.

    Die Belegschaft der Gemeinschaftspraxis, in der der Familienvater tätig war, veröffentlichte unterdessen einen Nachruf auf den getöteten Mediziner. Man habe „einen großartigen Chef und Kinderarzt verloren und einen wunderbaren Menschen“. Sie alle würden seine Herzlichkeit und Leidenschaft weiterleben lassen – „so wie er es selbst wollte“.

    Spendenkonto nach Mord von Mistelbach gefordert

    Tausende Menschen bekunden in den sozialen Medien ihre Anteilnahme am Tod des beliebten Arztes. Auch die verstorbene Frau war Ärztin in Oberfranken – wo sie arbeitete, ist bislang nicht bekannt. In den sozialen Medien fragen nach der Tat zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer nach einem Spendenkonto für die Kinder, die von einem Tag auf den anderen zu Waisen wurden – und kündigen an, in einem solchen Fall auch selbst gerne zu spenden.

    Der getötete Arzt, der nach Informationen unserer Redaktion in den Neunzigerjahren an der Kinderklinik Augsburg eine Ausbildung zum Kinderkrankenpfleger gemacht hatte, in (mit dpa)

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