Wenige Tage vor Beginn des Oktoberfests ist es noch ruhig an den U-Bahnhöfen rund um die Münchner Theresienwiese. Wenn nicht gerade Berufsverkehr ist oder Schülerinnen und Schüler unterwegs sind, gibt es in den Waggons der U4 und U5 kein Platzproblem. Die Deutsche Bahn (DB) allerdings bereitet sich schon auf den sprichwörtlichen Sturm vor. Während der Wiesn, die am Samstag startet, erwartet die Bahn in München wieder 100.000 Fahrgäste mehr pro Tag. Das Unternehmen wird deshalb sein Angebot aufstocken.
Schon am kommenden Wochenende sollen mehr S-Bahnen und längere Züge mit mehr Personal unterwegs sein. Auch die Reinigung der Bahnhöfe und Waggons soll während des Oktoberfests intensiviert werden. Mit rund 440 zusätzlichen oder verlängerten Fahrten biete die S-Bahn während der Wiesn auf allen Linien einen 20-Minuten-Takt bis zum Betriebsschluss weit nach Mitternacht.
Anreise zum Oktoberfest in München: 100.000 Fahrgäste mehr pro Tag
„Wir haben uns intensiv auf das größte Volksfest der Welt vorbereitet“, verspricht der Konzernbevollmächtigte für Bayern, Heiko Büttner. Mehr als 120 zusätzliche Sicherheitsmitarbeiter seien im Einsatz. Im Zentrum stehe der Wiesn-Bahnhof Hackerbrücke, wo bis zu 60 Mitarbeitende zeitgleich vor Ort sein werden, hieß es. Von dort gehen viele Oktoberfest-Besucher zur Theresienwiese. Auch am Hauptbahnhof und in Zügen seien Streifen unterwegs. Um die Bahnhöfe sauber zu halten, werde entlang der Stammstrecke die Reinigung verstärkt. Zwischen Hackerbrücke und Marienplatz sollen bis in die Nacht fast durchgehend Reinigungskräfte unterwegs sein.
Andreas Barth, Sprecher des Fahrgastverbands Pro Bahn in Bayern, warnt vor einer weiteren Überlastung auf den Münchner Schienen. „Die Kapazitäten sind jetzt schon am Anschlag“, sagt Barth unserer Redaktion. Viele Pendlerinnen und Pendler würden zur Zeit des Oktoberfests den Nahverkehr in der Innenstadt meiden oder versuchen, außerhalb der Stoßzeiten zu fahren.
Pro Bahn: Situation am Münchner Hauptbahnhof „undurchsichtig“
Vor allem die Situation am Münchner Hauptbahnhof sei „undurchsichtig“. Am größten Bahnhof in der Landeshauptstadt gibt es gerade eine Vielzahl von Baustellen gleichzeitig. Das Hauptbahnhofsgebäude soll neu gebaut werden, hinzukommt der Bau einer zweiten Stammstrecke. Pro-Bahn-Sprecher Barth kritisiert, es gebe dort auch ohne Oktoberfest schon genügend Stolperfallen und zu wenig Platz für Fußgänger. Unter anderem schlägt er vor, den Autoverkehr in diesem Bereich einzuschränken.
Tatsächlich dürfte auf den von Baustellen geplagten Münchner Hauptbahnhof eine Belastungsprobe zukommen. Weil größere Rucksäcke und Taschen nicht aufs Festgelände mitgenommen werden dürfen, will die Bahn am Hauptbahnhof Schließfächer anbieten. Zusätzlich könnten Oktoberfest-Besucherinnen und -Besucher ihr Gepäck im Bereich des ehemaligen Intercity-Hotels einlagern, heißt es.
Mit dem ÖPNV zum Oktoberfest 2024: Das empfiehlt die MVG
Für alle, die von dort aus zu Fuß aufs Oktoberfest gehen möchten, hat die Bahn Wegweiser vorbereitet. „z' Fuaß samma schnella“ heißt der Schriftzug, den hoffentlich auch das auswärtige und internationale Publikum versteht. Der Weg zum Festgelände auf der Theresienwiese werde mit Bodenmarkierungen ausgeschildert, teilt die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) mit. Vor allem dann, wenn die U-Bahn wegen Überlastung kurzzeitig gesperrt werden müsste, biete sich der rund 15-minütige Fußweg an.
Die MVG empfiehlt Wiesn-Besucherinnen und -Besuchern grundsätzlich, mit Bussen und Bahnen anzureisen. Klassische Ausstiegsstationen sind die U-Bahnhöfe Schwanthalerhöhe und Theresienwiese, die beide von der U4 und U5 angefahren werden. Wer die Massen meiden möchte, dem empfiehlt die MVG den Ausstieg am Goetheplatz oder dem U-Bahn-Halt Poccistraße (beide U3/U6). (mit dpa)
Ich habe 10 Jahre lang in München gewohnt und das Oktoberfest war für mich nur ein regelmäßiges Ärgernis. Dem Spuk mit den unendlichem Menschenmassen, welche die Stadt lahmlegen, könnte man eine Ende bereiten, wenn man die Preise bis an die Schmerzgrenze erhöht und mit weitaus weniger Besuchern noch mehr Umsatz erzielt.
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