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Kirche: Missbrauchsprozess in Traunstein: Initiative schreibt Brief

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Missbrauchsprozess in Traunstein: Initiative schreibt Brief

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    Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen.
    Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen. Foto: Rolf Vennenbernd, dpa (Symbolbild)

    Der Brief an den Erzbischof von München und Freising sei verbunden, "mit der eindringlichen Bitte, endlich zu einer christlichen Haltung der Nächstenliebe gegenüber Missbrauchsbetroffenen zu finden", teilte die Sprecherin der Initiative Sauerteig, Rosi Mittermeier, mit.

    Im Brief heißt es: "Nutzen Sie die vom Gericht auf 4.7.2023 angesetzte Schriftsatzfrist, um die geforderte Summe von 300.000 Euro zu akzeptieren."

    Der Kläger, ein früherer Ministrant, gibt an, Mitte der 1990er Jahre von einem Priester in Garching an der Alz missbraucht worden zu sein. Er fordert in einem Zivilprozess vor dem Landgericht Traunstein mindestens 300.000 Euro Schmerzensgeld vom Erzbistum.

    Zum Prozessbeginn am 20. Juni hatte der Anwalt des Erzbistums zwar generell akzeptiert, dass der Kläger einen Anspruch auf Entschädigung hat, auf eine konkrete Summe legte er sich aber nicht fest. Er beantragte darum, die Klage auf Schmerzensgeld in der geforderten Höhe abzuweisen.

    "Als gläubige Christen liegt uns sehr viel an unserer Pfarrgemeinde und der Kirche", schreibt die Initiative an Marx. "Sie sind unser Oberhirte. Bitte gehen Sie die nötigen, mutigen Schritte und stoppen Sie diese unchristliche Verteidigungsstrategie."

    Am 14. Juli will das Gericht mitteilen, wie es in dem Verfahren weitergeht. Ein Urteil ist dann keinesfalls zu erwarten, wie die Vorsitzende Richterin sagte - sondern ein Beweisbeschluss. Womöglich bestellt das Gericht dann einen Gutachter, der erörtern muss, ob die Suchtprobleme des Klägers ihre Ursache darin haben, dass er von einem katholischen Priester missbraucht wurde.

    (dpa)

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