Rund 100 Häftlinge - darunter etwa 20 Frauen - wurden auf die Gefängnisse in Landsberg, Kempten und Aichach verteilt, wie die Leiterin der JVA Memmingen und Kempten, Anja Ellinger, am Samstag auf Anfrage mitteilte. "Wir haben alle Häftlinge verlegt." Mehrere Medien hatten darüber berichtet.
Bereits in der Nacht zu Samstag war das Wasser gestiegen; es bedrohte zunächst die Stromversorgung. Die Feuerwehr sei am frühen Morgen angerückt und habe versucht, die Fluten mit Pumpen einzudämmen. Am Ende aber sei das Problem das Abwasser gewesen, das nicht mehr habe abfließen können. "Wenn die Gefangenen nicht auf die Toilette können, wird es Ärger geben. Das wollten wir vermeiden", sagte Ellinger.
Inzwischen sei das Wasser bis in die Gefängnisräume gestiegen, wenngleich nicht in Haftzellen. "Es war schon gut, dass wir geräumt haben."
Die Verlegung habe sich am Nachmittag über Stunden hingezogen - am Ende der Aktion stand das Wasser bereits auf der Zufahrt. Wann die Häftlinge zurückgebracht werden können, war offen. "Das Wasser wird Spuren hinterlassen - wir müssen sehen", sagte Ellinger. "Sicher können die Gefangenen nicht in der nächsten Wochen zurück."
(dpa)