Um kurz vor 16 Uhr und nach mehr als zwei Stunden ist die Debatte im Großen, Ganzen, Grundsätzlichen, am Höhepunkt angekommen. Und wie stets bei dem Thema wird es emotional. Nicht aggressiv oder laut, man ist ja hier nicht in einem Telegram-Kanal oder einer Talkshow. Der AfD-Landtagsabgeordnete also schüttelt mit dem Kopf, während sein Nebensitzer, ein Musikpädagogik-Professor, zustimmend zu nicken scheint. Dann schaltet der Vertreter des Bundes der Vertriebenen sein Saalmikrofon ein und beginnt seine Erwiderung auf einen Einwurf der Vertreterin der Erwachsenenbildungs-Organisationen mit dem Satz: „Erst mal entschuldige ich mich, dass ich ein Mann bin.“ Ob er eine Pause beim Sprechen mache oder beim Schreiben ein Sternchen setze oder ein großes „i“, das seien doch „Plattitüden“, die nicht unbedingt etwas verändern würden. Die deutsche Sprache sei ein Kulturgut, und er wehre sich dagegen, dass sich eine Minderheit über die Majorität hinwegsetze, die nicht gendern wolle.
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