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Manching: Museum in Manching öffnet nach Goldschatz-Diebstahl wieder

Manching

Museum in Manching öffnet nach Goldschatz-Diebstahl wieder

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    Absperrband und Sichtschutz vor dem Tatort: Hier wurde im November der 3,7 Kilogramm schwere Goldschatz gestohlen.
    Absperrband und Sichtschutz vor dem Tatort: Hier wurde im November der 3,7 Kilogramm schwere Goldschatz gestohlen. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Es ist keineswegs so, dass es am Dienstag im Kelten Römer Museum in Manching nichts zu sehen gäbe. Die Sonderausstellung „Im Dienste Roms – Legionen und Hilfstruppen“ wartet mit originalgetreuen Repliken und Mitmachstationen auf, die das römische Militär zum Leben erwecken sollen, wie es heißt. Und das nun länger als geplant, nämlich bis zum 19. März 2023. Auch Museumscafé und -shop sind am Dienstag wieder Besucherinnen und Besuchern zugänglich. Nur eben die Dauerausstellung bleibt bis auf Weiteres geschlossen, Absperrband und Sichtschutz riegeln den Tatort ab. 

    Drei Wochen ist es her, dass hier ein keltischer Goldschatz gestohlen wurde – ein Diebstahl, ähnlich spektakulär wie der einer 100-Kilo-Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum oder der Einbruch ins Grüne Gewölbe in Dresden. „Einbruch und Diebstahl haben uns schwer getroffen“, sagt Museumsleiter Tobias Esch. Mit dem Goldschatz, der 483 Münzen und einen Gusskuchen aus der Zeit um 100 v. Chr. umfasst, fehle ein zentrales Objekt in der Keltenabteilung. Sein Verlust sei auch für die wissenschaftliche Forschung „äußerst schmerzvoll“ und reiße „eine tiefe Lücke in den Bestand des bayerischen Kulturgutes“.

    Von der Auswertung der Videoüberwachung verspricht sich die Polizei momentan nicht mehr viel

    In der Nacht auf den 22. November waren bislang unbekannte Täter in das Kelten Römer Museum eingebrochen. Nach Polizeiangaben zerstörten sie gezielt Vitrinen – und entwendeten den Goldschatz, dessen reiner Materialwert auf etwa 250.000 Euro geschätzt wird, dessen Handelswert aber in die Millionen gehen dürfte. Aldo Verbole, Sprecher des Bayerischen Landeskriminalamts, sagt am Dienstag, dass inzwischen eine ganze Reihe von Hinweisen aus der Bevölkerung eingegangen seien, sie würden derzeit ausgewertet. Auch stehe man mit Kollegen in Berlin und Dresden im Austausch. Näheres lasse sich noch nicht sagen. 

    Was dagegen festzustehen scheint, ist, dass von Überwachungskamera-Bildern wenig zu erwarten sein dürfte. „Bisher gehen wir nicht davon aus, dass die Auswertung der Videoüberwachung weitere Erkenntnisse ergeben wird“, sagt Verbole. Vom Tattag gebe es keine Bilder, so die Erkenntnis einer Spezialfirma, die das veraltete Kamerasystem untersucht habe.

    Ausgrabungen im Oppidum von Manching: Bewohner recycelten einst Keramik und Holz

    Passend zur Wiedereröffnung des Kelten Römer Museums machte Manching am Dienstag auch mit archäologischen Untersuchungen Schlagzeilen. Ausgrabungen im Oppidum von Manching, einer bedeutenden keltischen Siedlung, haben Hinweise darauf geliefert, dass die damaligen Bewohner Keramik und Holz recycelten, um Ressourcen zu sparen. „Das Grabungsteam ist auf zerbrochene Tongefäße gestoßen, die zu Handarbeitsgeräten umfunktioniert wurden und auf für den Brunnenbau zweitverwertete Fasswände“, erklärte Mathias Pfeil, Generalkonservator und Leiter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege.

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