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Nato: Aufwärmflüge für "Air Defender"-Luftwaffenübung starten

Nato

Aufwärmflüge für "Air Defender"-Luftwaffenübung starten

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    In Süddeutschland haben die Aufwärmflüge für das internationale Luftwaffenmanöver "Air Defender 2023" in der kommenden Woche begonnen. Auf dem Luftwaffenstützpunkt Lechfeld südlich von Augsburg trafen eine fliegende Einheit der US-Nationalgarde und griechische F-16 Kampflugzeuge ein, deren Piloten sich vor Beginn des eigentlichen Manövers am kommenden Montag mit dem Flugraum und der Flugsicherheit vertraut machen sollen.

    In der südlichen der drei militärischen Flugzonen werden während der Übungszeiten vom 12. bis 23. Juni an die 35 bis 40 Maschinen gleichzeitig in der Luft sein. Das sagte Oberstleutnant Jürgen Schönhöfer am Freitag bei einem Pressetermin auf dem Fliegerhorst Lechfeld.

    "Air Defender 2023" wird vom 12. bis 23. Juni dauern, laut Luftwaffe ist die Verlegeübung mit 239 Flugzeugen aus 25 Nationen und an die 10 000 Soldatinnen und Soldaten das größte derartige Manöver in Deutschland seit Bestehen der Nato. Federführung hat die

    Ein offizielles Nato-Manöver ist die Übung nicht, da sich auch die Nicht-Nato-Staaten Japan und Schweden beteiligen. Wie in der Nato üblich, sind die teilnehmenden Einheiten in "blau" und "rot" eingeteilt, wobei die roten Einheiten die Rolle des Gegners übernehmen.

    Gedacht ist "Air Defender" als Botschaft an Moskau: "Wir wollen hier eine glaubwürdige Abschreckung mit einem Article five-Szenario darstellen", sagte Schönhöfer, der Kommodore des taktischen Luftwaffengeschwaders 74.

    Artikel fünf bezeichnet den Nato-Beistandsfall, bei dem die Streitkräfte der Verbündeten einem militärisch angegriffenen Mitgliedstaat zu Hilfe eilen. "Logischerweise ist das auch ein klares Signal an Russland", sagte der Offizier.

    So dient der Fliegerhorst Lechfeld in den kommenden zwei Wochen auch als Stützpunkt der "124th Fighter Wing" der US-Nationalgarde aus dem Bundesstaat Idaho. Die Einheit nimmt mit 123 Soldatinnen und Soldaten und sechs A10-Erdkampfflugzeugen teil, die in den 1970er Jahren für die Panzerbekämpfung entwickelt wurden.

    Die Piloten waren in ihren vergleichsweise langsamen Maschinen mit zwei Zwischenstopps in Kanada und Schottland insgesamt 19 Stunden reiner Flugzeit in der Luft, wie Leutnant Brad Lynch berichtete. Die Bodencrews brauchten sogar drei Tage für die Anreise. Scharf geschossen wird während der Übung nicht. "Wir benutzen Übungsmunition", sagte Lynch.

    Die USA wollen mit der Teilnahme von über 100 Maschinen demonstrieren, dass sie im Ernstfall in kurzer Zeit eine große Zahl von Maschinen nach Europa verlegen könnten. Die fliegenden Einheiten der US-Nationalgarde dienen als Reservestreitmacht für die Air Force, die Nationalgardisten haben zum Teil auch zivile Berufe.

    Größere Beeinträchtigungen des zivilen Flugverkehrs erwartet Schönhöfer nicht. "Ich denke, dass die Einschränkungen wahrscheinlich eher gering sind", sagte der Offizier. Im südlichen der drei Übungsflugräume sollen die Militärflugzeuge jeweils nachmittags von 13.00 bis 17.00 Uhr fliegen. Geflogen wird nicht in Bodennähe, sondern ab 3000 Metern Höhe.

    (Von Carsten Hoefer, dpa)

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