Wer derzeit einen Flug mit der Lufthansa plant, braucht gute Nerven. Aktuell folgt bei der Fluggesellschaft ein Streik auf den nächsten. Erst in der vergangenen Woche haben Bodenbeschäftigte am Donnerstag und Freitag die Arbeit niedergelegt, nur zehn bis zwanzig Prozent der geplanten Flüge konnten stattfinden. Jetzt findet bereits der nächste Streik statt. Dieses Mal protestiert das Kabinenpersonal.
Am Dienstagmorgen startete der Streik, zu dem die Gewerkschaft Ufo aufgerufen hatte, bereits am Frankfurter Flughafen. Der Ausstand dauerte bis 23 Uhr. Nach Angaben der Lufthansa fielen 600 Verbindungen aus, etwa 70.000 Passagiere waren betroffen.
Lufthansa-Streik in München: Am Mittwoch streikt Kabinenpersonal
Am Mittwoch geht es am Münchner Flughafen weiter. Die Ufo hat das Lufthansa-Kabinenpersonal in der bayerischen Landeshauptstadt von 4 bis 23 Uhr zum Streik aufgerufen. Nach Einschätzung der Lufthansa können voraussichtlich 400 Flüge nicht abheben. Davon wären 50.000 Fluggäste betroffen.
Die Gewerkschaft ruft auch zu einem Demonstrationszug am Münchner Flughafen mit anschließender Kundgebung vor dem Lufthansa Flight Operations Center auf. Bis 10 Uhr sollen sich die Flugbegleiter am Busbahnhof neben dem Terminal 2 sammeln und dann in einem Demonstrationszug gemeinsam durch das München Airport Center laufen. Um 12 Uhr soll dann vor dem Lufthansa Flight Operations Center eine Kundgebung stattfinden.
Streik in München: Ufo fordert 15 Prozent mehr Geld für Lufthansa-Flugbegleiter
Die Ufo hatte am Wochenende die insgesamt etwa 19.000 Flugbegleiter der Lufthansa und der Lufthansa Cityline zum Streik aufgerufen. Die Flugbegleiter der Kerngesellschaft und der Regionaltochter Cityline hatten zuvor in getrennten Urabstimmungen mit jeweils mehr als 96 Prozent für den Streik gestimmt.
Für die etwa 18.000 Kabinenbeschäftigten der Lufthansa und die knapp 1000 Kräfte der Cityline fordert die Gewerkschaft im Kern 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von 18 Monaten. Außerdem will die Ufo eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro sowie höhere Zulagen erreichen. "Nach 15 Runden ohne Einigung müssen wir leider davon ausgehen, dass das Management eine Eskalation auf dem Rücken der Passagiere austragen will", so Harry Jaeger, Leiter Tarifpolitik und Verhandlungsführer der Ufo.
Lufthansa befindet sich in mehreren Tarifstreiten
Für die Lufthansa handelt es sich dabei nur um eine von mehreren aktuellen Tarifauseinandersetzungen. Die Gewerkschaft Verdi hatte das Bodenpersonal in der vergangenen Woche bereits zum fünften Mal zum Streik aufgefordert. Mit Verdi soll am Mittwoch (13. März) wieder verhandelt werden. (mit dpa)