Am Montagvormittag hat sich der CSU-Vorstand per Videoschalte getroffen. Bei der anschließenden Pressekonferenz sprach Ministerpräsident Markus Söder über Pläne für Lockerungen bei den Pandemie-Beschränkungen in der Gastronomie, bei Sport, Kultur und körpernahen Dienstleistungen.
Grundlegend für die Entscheidungen ist laut Söder, dass die Inzidenz nicht mehr der Gradmesser für Corona-Maßnahmen ist. Die ist in Bayern aktuell sehr hoch. Die Krankenhausauslastung sei aber entscheidend, so Söder mit Blick auf eine stabile Situation auf den Intensivstationen. Dem Gesundheitssystem drohe aktuell keine Überforderung. Daher will Söder einen "Einstieg in den Ausstieg wählen" und schrittweise in Bayern öffnen. Am Dienstag will das bayerische Kabinett die Regelungen beschließen, die ab Donnerstag gelten könnten.
Gaststätten in Bayern sollen nach Worten von Ministerpräsident Markus Söder künftig wieder ohne coronabedingte Zeitbegrenzung öffnen dürfen. Die Sperrstunde – aktuell noch 22 Uhr – soll aufgehoben werden. Eine Regel bleibt aber bestehen: In der Gastronomie gilt weiterhin 2G, es haben also nur Geimpfte und Genesene Zutritt.
Söder kündigt Lockerungen an: Wieder mehr Zuschauer für Sport- und Kulturevents in Bayern erlaubt
Bei Sport- und Kulturveranstaltungen in Bayern sollen in Kürze noch mehr Zuschauer zugelassen werden. Hier gilt 2G plus mit Maske. Das kündigte Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder am Montag an. Bei Sportveranstaltungen soll demnach wieder eine Zuschauer-Auslastung von bis zu 50 Prozent erlaubt werden. Wie die Deutsche Presse-Agentur vor der Pressekonferenz am Montag berichtete, soll es aber eine Grenze von maximal 15.000 Personen geben statt wie bisher ab 10.000. In Stadien und bei großen Sportveranstaltungen liegt die Grenze aktuell bei 25 Prozent.
Bei Kulturveranstaltungen soll wieder eine Auslastung von bis zu 75 Prozent erlaubt werden – im Moment sind es höchstens 50 Prozent. In beiden Bereichen soll es aber bei der 2G-plus-Regel und FFP2-Maskenpflicht bleiben.
Lockerungen in Bayern: Rückkehr zu 3G mit Maskenpflicht bei körpernahen Dienstleistungen
Auch für körpernahe Dienstleistungen wie Friseursalons oder Nagelstudios kündigte Markus Söder Lockerungen an. Körpernahe Dienstleistungen sollen in Bayern künftig auch wieder für Besucher mit einem negativen Corona-Test möglich sein. Es soll hier wieder die 3G-Regel gelten. Damit dürften auch Ungeimpfte oder Personen, die keinen Genesenen-Nachweis haben, wieder die Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Aktuell gilt hier noch die 2G-Regel.
Markus Söder kritisierte am Montag die einrichtungsbezogene Impfpflicht. Sie sei "kein wirksames Mittel mehr, um die Omikron-Welle zu stoppen". Dafür bestünde die Gefahr, dass Arbeitskräfte wegen der Impfpflicht abwanderten. Daher werde es eine Aussetzung des Vollzugs in Bayern und "im Vollzug großzügigste Übergangsregelungen" in Bayern geben. Sie wird also voraussichtlich erst einmal in Bayern nicht umgesetzt. (mit dpa)