Im Jahr 2020 waren wir für Sie in Bunkern und Kanälen, auf Autobahnen und in Supermärkten unterwegs. Unsere Eindrücke haben wir nicht nur aufgeschrieben – sondern auch in Videos oder 360-Grad-Fotos festgehalten. Diese Multimedia-Reportage interessierte besonders viele Menschen. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!
Es ist ziemlich genau die Mitte der Strecke, als Robert Schmidt einen Satz sagt, der diese Reise treffend beschreibt. Schmidt, Geschäftsführer der Pansuevia, jener Gesellschaft, die vor neun Jahren den Ausbau der Autobahn A8 zwischen Augsburg-West und Ulm-Elchingen übernommen hat, steht auf einer Brücke. Unter ihm rauschen Lastwagen und Autos durch. Er trägt eine orange Warnweste und man muss sehr genau hinhören, um zu verstehen, was er sagt: „Das hier ist unser Stück A8.“ Natürlich meint er damit die Pansuevia – und doch gilt das auch für alle Menschen, deren Schicksal mit der Autobahn verbunden ist, weil sie mit und von ihr leben.
91 Kilometer führt die A8 durch die Region. Von Adelzhausen nach Elchingen. Und wenn man so will, ist die Straße ein Spiegel der Gesellschaft. Verändert sich etwas, lässt sich das auch auf der Straße ablesen. Brummt die Konjunktur, tun es auch die Lastwagen auf der Autobahn. Legt ein Virus das tägliche Leben lahm, stoppt der Verkehr. Bricht ein Krieg aus, wird die Autobahn zerstört. Werden die Menschen klimabewusster, entstehen an der Strecke Stromtankstellen. Entlang der A8 lassen sich Geschichten erzählen. Geschichten vom Leben und – das ist in diesem Fall nicht übertrieben – vom Tod. Geschichten vom Erfolg und solche vom Leid. Erfahren lassen sie sich auf einer Reise entlang dieser Straße, die die Region vielleicht wie keine andere prägt. Und schon beim ersten Stopp wird es dramatisch.
Vor dem Haus der Freiwilligen Feuerwehr Adelzhausen stehen Robert Treffler und Benjamin Gastl. Treffler sagt: „Hätten wir die Autobahn nicht, wären wir eine ganz normale Dorffeuerwehr mit ein paar Einsätzen im Jahr.“ Treffler ist Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr, aber er betont immer wieder: Im Einsatz, da ist er ein ganz normaler Feuerwehrmann. Gastl ist Gruppenführer. Doch die Feuerwehr Adelzhausen ist für die A8 zuständig. Das heißt: Etwa 90 Prozent ihrer Einsätze führen sie auf die Autobahn. Im Schnitt werden sie jeden dritten Tag im Jahr alarmiert, weil auf der Strecke zwischen Odelzhausen und Dasing etwas passiert ist. Mal ist es harmlos. Mal furchtbar.
Treffler ist seit 25 Jahren dabei. Schon sein Vater war Feuerwehrmann – und auch seine beiden älteren Söhne sind Mitglieder. Der Jüngste ist noch zu jung. Er und Gastl sind die Richtigen, um zu klären, wie viel Leid die Autobahn eigentlich mit sich bringt. Schließlich sind sie oft die ersten vor Ort, wenn etwas passiert. Alleine im vergangenen Jahr musste die Feuerwehr Adelzhausen knapp 100 Mal zu Autobahnunfällen ausrücken. Eine Statistik des Polizeipräsidiums Schwaben Nord, das für den Autobahnabschnitt zuständig ist, zeigt: Die Zahl der Autobahnunfälle ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Der Grund: Seit die A8 nicht mehr vier, sondern sechsspurig ist, hat der Verkehr zugenommen, sagt Treffler. Er sagt das nicht mit Bedauern. Im Gegenteil. Denn obwohl der Verkehr zugenommen hat, sind die meisten Unfälle weniger schlimm. „Die Autos werden sicherer.“ Das machte es aber auch komplizierter, Menschen zu bergen. Deshalb hat die Feuerwehr gerade erst zwei neue Hydraulik-Scheren angeschafft, mit denen sie auch dicke Säulen durchtrennen kann. Etwa zwanzig Kilo wiegt so ein Gerät.
Die beiden Feuerwehrmänner haben bei ihren Einsätzen auf der Autobahn schon allerhand erlebt - auch Dinge, die sie nicht vergessen können. Beide mussten schon Tote oder schwer verletzte Menschen aus Autotrümmern bergen. „Das Traurige ist, dass wir bei der Feuerwehr fast nie erfahren, wie es den Menschen später geht“, sagt Gastl. Treffler berichtet von einem Unfall der schon fast 20 Jahre her ist. Der ihm bis heute nahe geht. Ein Lastwagen hatte eine Reifenpanne. Er stand auf der Autobahn. Ein Auto bemerkte das zu spät, konnte nicht mehr bremsen und schlitterte unter den Laster. Alle drei Menschen im Auto starben – auch ein Baby. „Damals gab es noch keine Standspur“, sagt Treffler. „Sonst wäre das wohl nicht passiert“, sagt er. Auch deshalb ist er froh, dass die Autobahn ausgebaut wurde.
Ein paar Kilometer weiter im Westen steht Anton Thalhofer auf einer kleinen Kuppe und blickt auf die Autobahn und seinen Heimatort Tattenhausen. Was er sieht ist durchaus idyllisch: Das kleine Dorf liegt zwischen Hügeln, eine weiße Kirche ragt zwischen den Höfen auf. Doch über all dem liegt ein beständiges Rauschen. Mal ist es im Hintergrund, dann wieder so laut, dass Thalhofer schreien muss, um sich verständlich zu machen. Deshalb sieht er vor allem eins: die Autobahn. Oder besser gesagt: Er hört sie. Ständig. Ein Grund, warum er sich über ein Tempolimit freuen würden - auch wenn er den Begriff selbst nicht benutzt. Seit die Autobahn ausgebaut ist, habe der Verkehr zugenommen, sagt der Tattenhauser. Und mit ihm sei der Lärm angestiegen.
Anton Thalhofer sitzt für die CSU im Gemeinderat in Dasing, Tattenhausen ist ein Ortsteil. Eine meterhohe graue Betonwand trennt den Ort von der Schnellstraße und eigentlich soll die den Lärm fernhalten. Das funktioniert auch, solange man direkt hinter der Mauer steht. Dann ist es erstaunlich ruhig. Doch läuft man durch den Ort oder steigt mit Anton Thalhofer auf die kleine Kuppe am Ortsrand wird es laut. Im Sommer, sagt Thalhofer, schlafe er fast nie bei offenem Fenster. Die meisten Tattenhausener sind genervt von dem ständigen Geräuschpegel.
Die Lösung? Eigentlich sollen demnächst Schilderbrücken aufgestellt werden, die die Geschwindigkeit auf der Autobahn regulieren. Ist viel los, sollen die Autos langsamer fahren – damit würde sie auch leiser. Bis das umgesetzt ist, wünscht sich Thalhofer ein vorrübergehendes Tempolimit. „Natürlich könnten wir auch die Lärmschutzwand noch weiterziehen“, sagt er. „Aber das ist zum einen kompliziert und zum anderen breitet sich der Lärm dann doch nur nach oben aus und fällt dann wieder herab.“ Ein paar Schilder, die die Geschwindigkeit drosselten, wären unkompliziert und günstig – und wirkungsvoll, hofft Thalhofer. Denn während des Ausbaus, als die Geschwindigkeit wegen der Baustelle reduziert war, sei es viel ruhiger gewesen. Nun donnerte der Verkehr aber wieder sechsspurig an dem kleinen Ort vorbei. Für Thalhofer ist die Autobahn eher Fluch als Segen.
Eindeutig ein Segen ist sie dagegen für Peter Meitinger. Er ist einer von elf Landwirten, die vor fast 20 Jahren den Bauernmarkt Dasing gegründet haben. Das Raststättensymbol – eine überkreuzte Gabel und ein Messer – und das Logo des Bauernmarkts sind bei einer Fahrt über die A8 schon von weitem sichtbar. Dabei ist der Bauernmarkt eigentlich gar keine Raststätte – zumindest nicht nur.
Wer ihn betritt, läuft erst vorbei an einer langen Theke. Dort gibt es Weißwürste und Brezen, halbe Hendl und Kässpätzle. In einer Vitrine stehen Kuchen und Torten. Ein großes Panoramafenster öffnet sich zur Autobahn. Davor stehen Tische. Gerade ist recht wenig los – denn wie alle Gastronomiebetriebe leidet auch der Bauernmarkt unter der Corona-Pandemie. Doch normalerweise kommen im Schnitt 1000 Kunden am Tag. Wer den Markt wieder verlässt, läuft durch einen Supermakrt. Es gibt Honig und Eier, Wurst und Fleisch, Käse, Bier und Saft, Salat und Gemüse. Das Besondere: Die meisten Produkte stammen von Landwirten aus dem Wittelsbacher Land – also dem Landkreis Aichach-Friedberg. Etwa 70 bis 80 Partner verkaufen ihre Produkte dort. Was es nicht aus dem Landkreis gibt, kommt aus umliegenden Landkreisen. Nur im Ausnahmefall soll etwas dazu gekauft werden. „Aber die Kunden erwarten ein Vollsortiment“, sagt Franziska Meitinger, Tochter des Mitgründers. Deshalb gibt es zum Beispiel Bananen oder Orangen zu kaufen.
Vor fast 20 Jahren, als die elf Landwirte sich entschlossen hatten, ihre Produkte gemeinsam zu vermarkten, interessiert sich noch fast niemand für regionale Produkte – anders als heute. Also setzten die Gründer auf eine doppelte Strategie: Der Bauernmarkt sollte Hofladen plus Gastronomiebetrieb werden. Dass er immer noch da ist und recht gut läuft, hat auch viel damit zu tun, dass er so verkehrsgünstig liegt. Die Autobahn ist ein wirtschaftlicher Segen für die Landwirte. Denn nur vom Lebensmittelverkauf hätten sie kaum überlebt. Ohne die Autobahn wäre das Konzept nicht aufgegangen, sagt Peter Meitinger heute. Der Bauernmarkt braucht beides: Reisende, die anhalten, um zu essen, und Einheimische, die vorbeikommen, um einzukaufen. „Wir haben Gäste, die immer, wenn sie bei uns vorbeifahren, auch hier essen“, erzählt Peter Meitinger und lächelt. Andere kämen aus umliegenden Orten zum Kaffee und Kuchen und wieder andere für den Wocheneinkauf. 70 Menschen beschäftigt das Unternehmen in Voll- oder Teilzeit oder als Minijobber. Die Autobahn ist eben auch ein Wirtschaftsfaktor.
Weiter geht's auf der A8. Vorbei an der Ausfahrt Friedberg, durch das Kreuz Augsburg-Ost, über den Lech und auch das Kreuz Augsburg-West und die Ausfahrt Neusäß lassen wir hinter uns. Seit Juli gilt hier zwischen 6 und 20 Uhr ein Tempolimit von 120 Stundenkilometern - genau das also, wovon Anton Thalhofer träumt. Dahinter heißt es weiterhin: freie Fahrt in Richtung Westen, auf drei Spuren je Fahrtrichtung, die sich schnurgerade durch die Landschaft ziehen.
Seit 2015 ist die Autobahn hier sechsspurig, über vier Jahre zog sich der A8-Ausbau. Robert Schmidt, heute Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Pansuevia, koordinierte das Millionenprojekt zeitweise als Projektleiter. Zu Hochzeiten arbeiteten fast 600 Menschen am Ausbau der 57 Kilometer langen Strecke zwischen Augsburg und Ulm, den Schmidt als "die Erleichterung schlechthin für die Region" bezeichnet. Der Verkehr hatte bis zum Baubeginn im Jahr 2011 bereits stark zugenommen - etwa 60.000 Fahrzeuge waren rund um Günzburg und ebenso rund um Augsburg täglich unterwegs - die A8 hatte sich seit ihrer Eröffnung im Jahr 1938 allerdings nicht wesentlich verändert. Die Nummer 8 erhielt die Autobahn übrigens erst mit Einführung des neuen Nummerierungssystems im Jahr 1975. Vorher trug der Abschnitt in der Region die Ziffer 21.
"Die A8 ist heute die Hauptschlagader der bayerisch-schwäbischen Wirtschaft", sagt Schmidt. Ende der 80er Jahre hat Schmidt, der aus Neusäß stammt, auf der alten Autobahntrasse seinen Führerschein gemacht. Er erinnert sich an kopfsteingepflasterte Auffahrten, einen kleinen Kiosk statt einer großen Raststätte, starke Steigungen und Gefälle, kaum angesiedeltes Gewerbe neben der A8, dafür freier Blick in die landwirtschaftlich geprägte Umgebung. "Heute sieht man rechts und links der A8, wie massiv sich die Region entwickelt hat."
Dass sich auch die A8 massiv entwickelt hat, war ein Mammutprojekt. Zunächst wurde dazu neben der alten Autobahntrasse eine komplett neue Strecke mit 14,5 Meter Breite gebaut. Zwischen Augsburg und Zusmarshausen geschah dies auf der nördlichen Seite der alten A8, zwischen Zusmarshausen und dem Kreuz Ulm-Elchingen auf der südlichen. Heute sind diese Neubauten die Fahrbahnen in Richtung Stuttgart beziehungsweise in Richtung München. Der Autobahn-Verkehr lief während der Bauzeit zunächst auf der alten Trasse weiter, wurde dann auf den neuen Korridor gelegt, damit die alte Trasse abgerissen und durch einen ebenfalls 14,5 Meter breiten Neubau - die Gegenrichtung - ersetzt werden konnte. Die Streckenführung der A8 wurde dabei nicht geändert, nur geringfügig begradigt und Gefälle und Steigungen angepasst. "Die A8 war vor dem Ausbau kurvenreicher, das haben wir etwas moderater angepasst", erklärt Schmidt.
Dass Autobahnen früher oft sehr kurvig waren und es an mancher Stelle bis heute sind - wie zum Beispiel die A8 zwischen Salzburg und München - hat seine Gründe in der Zeit des Nationalsozialismus: Aufwändige Trassenführungen mit starken Steigungen, Gefällen und zahlreichen Kurven wurden damals, als knapp 9000 Kilometer Autobahnen in ganz Deutschland geplant wurden, bewusst gewählt. Der als "Autowandern" bezeichnete KFZ-Tourismus war Bestandteil nationalsozialistischer Propaganda, die Leistungen im Straßenbau konnten mit einer bewussten Inszenierung der "Deutschen Heimat" verbunden werden.
Ein weiteres Überbleibsel aus der Zeit des Nazi-Regimes findet sich zwischen Zusmarshausen und Jettingen-Scheppach gleich neben der A8: das Waldwerk Kuno. Hier, gut versteckt im Scheppacher Forst, entstand während des Zweiten Weltkriegs Hitlers "Wunderwaffe", die den Nationalsozialisten zum Endsieg verhelfen sollte: die Me 262, der erste in Serie gefertigte Düsenjäger der Welt. Zu erreichen ist die ehemalige Rüstungsanlage, die im Herbst 1944 in aller Eile gebaut wurde, über einen staubigen Feldweg, der parallel zur Autobahn verläuft.
Einer, dem zu verdanken ist, dass die Historie des Waldareals heute so gut aufgearbeitet ist, ist Hans-Peter Englbrecht. Nachdem ihm ein Schüler von den merkwürdigen Betonruinen im Wald berichtet hatte, machte sich der ehemalige Hauptschullehrer auf eigene Faust an die Recherche. Nach und nach brachte er so in den vergangenen 20 Jahren ans Licht, was hier während des NS-Regimes vor sich ging. Deutlich zu erkennen ist heute noch das Betonfundament der früheren Montagegrube, über die die Düsenjäger zur Endmontage rollten.
Besonderen Ausschlag für die Aufarbeitung der Geschehnisse im Scheppacher Forst hat ein Foto gegeben, das ein ehemaligen Optiker aus Zusmarshausen beim Ausmisten fand und an Englbrecht weitergab. Darauf zu sehen: eine Hütte mit einem kleinen Fenster, im Hintergrund ein Waldweg, im Vordergrund eine lange Reihen von Objekten, die auf den ersten Blick aussehen wie Holzstämme. Erst beim zweiten Hinschauen wird klar: Es handelt sich nicht um alte Hölzer - sondern um Leichen. Wie Englbrecht erklärt, mussten hier im Waldwerk Kuno neben den 1200 Häftlingen aus dem KZ Burgau - der Großteil waren Frauen - auch Zwangsarbeiter den deutschen Facharbeitern, die nach der Bombardierung der Augsburger Messerschmitt-Werke im Scheppacher Forst arbeiteten, zur Hand gehen. "Bis einen Tag vor Ankunft der Amerikaner wurde hier gearbeitet", erklärt Englbrecht. "Damit sie nichts preisgeben konnten, hat man die Menschen anschließend liquidiert."
Während Englbrecht von den unbeschreiblichen Szenen im Wald berichtet, untermalt das sonore Rauschen des Verkehrs auf der A8 seine Erzählungen. Dass sich das Waldwerk in direkter Nähe zur Autobahn befindet, ist kein Zufall. Im Gegenteil: Die fertigen Düsenjäger nutzen die damalige Reichsautobahn als Startbahn. "Als die Amerikaner schon in Leipheim waren, standen 50 fertige Maschinen auf der Autobahn und sollten am frühen Nachmittag losfliegen. Die Piloten waren schon vor Ort", weiß Englbrecht. Doch eine halbe Stunde vor dem geplanten Start trafen die US-amerikanischen Truppen ein und zerstörten die Düsenjäger auf der Autobahn. Das Waldwerk Kuno war damit Geschichte. Alle brauchbaren Teile, die noch im Scheppacher Forst zu finden waren, recyclete die Bevölkerung nach dem Krieg. Aus Drähten von Motoren wurden Bürsten, die Räder des Flugzeug-Fahrwerks wurden an landwirtschaftliche Gummiwagen gebaut und die Armaturen aus dem Cockpit fanden zum Teil in Spielzeug wieder Verwendung. Für die Historie der Rüstungsanlage wollte sich damals niemand erwärmen. "Es ging nach dem Krieg erstmal darum, irgendwie über die Runden zu kommen", sagt Englbrecht. Und so geriet das Waldwerk Kuno lange in Vergessenheit.
Während die Gräuel des Nazi-Regimes an dieser Stelle der A8 ganz präsent sind und die Besucher nachdenklich und in sich gekehrt zurücklassen, ist in 14 Kilometer Luftlinie, vorbei am Fahrzeugausstatter Sortimo und der Stromtankstelle in Zusmarshausen, das geballte Leben spürbar: lachende Kinder, laute Musik, ein vorbeifliegendes Juchzen aus dem Achterbahnwaggon, der über bunte Schienen rast. Seit 2002 lockt direkt an der Autobahnausfahrt Günzburg das Legoland Besucher an, mehr als 1,8 Millionen waren es im vergangenen Jahr. Hier wird deutlich, welchen Stellenwert die Autobahn für den Tourismus in der Region hat.
Der Standort in direkter Autobahnnähe ist dabei ganz bewusst gewählt, erklärt Geschäftsführerin Manuela Stone: "Die Nähe zur A8 ist für uns essenziell. Gerade für Familien mit Kindern ist wichtig, dass sie eine komfortable Anreise haben." War das Legoland zunächst nur für Tagestouristen gedacht, können Gäste seit 2008 auch im angeschlossenen Ressort Ferien machen. Auch für den sukzessiven Ausbau des Legolands war die Nähe zur Autobahn "sehr, sehr wichtig", sagt Stone, "weil eben nicht durch ländliches Gebiet Staus entstehen".
Und nicht nur Gäste profitieren von der direkten Anbindung an die A8, sondern auch die Mitarbeiter. "Auch da hat sicher Kreis erweitert, je größer wir geworden sind", sagt Stone. 270 Festangestellte arbeiten im Freizeitpark, auf bis zu 1300 steigt die Zahl der Mitarbeiter in der Hauptsaison.
Hinter dem Legoland geht es noch einige Kilometer weiter in Richtung Westen, bevor am Kreuz Ulm-Elchingen nicht nur "unser Stück A8" endet, wie Pansuevia-Geschäftsführer Robert Schmidt es nannte, sondern auch diese Reise. Blinker setzen, abfahren.
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