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Lehrermedientag 2024: Wie die Digitalisierung die Zukunft unserer Kinder formt

Lehrermedientag 2024

„65 Prozent der Grundschulkinder werden Jobs haben, die es heute noch gar nicht gibt“

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    Künstliche Intelligenz und Digitalisierung werden den Alltag heutiger Grundschulkinder verändern.
    Künstliche Intelligenz und Digitalisierung werden den Alltag heutiger Grundschulkinder verändern. Foto: Hendrik Schmidt, dpa

    Immer mehr Schülerinnen und Schüler können schlecht mit dem Computer und mit digitalen Medien umgehen. Mehr als 40 Prozent der Achtklässler in Deutschland haben nur rudimentäre Fähigkeiten, wie eine neue Untersuchung der Universität Paderborn, die sogenannte ICILS-Studie, beweist. „Diese Jugendlichen, von denen wir denken, dass sie Digital Natives sind, können im Grunde genommen nur klicken und wischen“, sagte die Studienleiterin Birgit Eickelmann kürzlich. Der Begriff Digital Natives bezeichnet Menschen, die mit digitalen Medien und Smartphones aufgewachsen sind. Wie kann das sein, wo doch die Digitalisierung einen immer größeren Stellenwert an Schulen einnimmt? Rüdiger Maas, Generationenforscher und Experte für Digital Natives, hat mehrere Erklärungsansätze. Beim Lehrermedientag der bayerischen Zeitungen am Mittwoch hat er auf Einladung unserer Redaktion seine Erkenntnisse vorgestellt.

    Lehrermedientag 2024 mit dem Motto: „Digitale Resilienz – Vom guten Umgang mit schlechten Nachrichten“

    Die Digitalisierung des Unterrichts werde von analog geprägten Entscheidungsträgern umgesetzt, schreibt der Gründer des Augsburger Instituts für Generationenforschung in seinem neuen Buch „Konflikt der Generationen“. Das führe im schlimmsten Fall dazu, dass „sich das Lernen junger Menschen nicht verbessert, sondern sich im Gegenteil sogar verschlechtert“. Deren Bedürfnis sei es nämlich nicht, alle Schulaufgaben mithilfe von digitalen Geräten zu erledigen, sondern für das Leben zu lernen, schreibt Maas. Bei seinem Auftritt vor Lehrkräften und Interessierten in Augsburg plädierte er dafür, beim Erstellen digitaler pädagogischer Konzepte auch Jüngere ins Boot zu holen und etwa Tablets im Unterricht nur punktuell einzusetzen.

    Generationenforscher Rüdiger Maas.
    Generationenforscher Rüdiger Maas. Foto: Bernhard Weizenegger

    Maas erläuterte nicht nur, dass 65 Prozent der heutigen Grundschulkinder aller Voraussicht nach Jobs haben werden, die es derzeit noch gar nicht gibt. Er skizzierte auch, dass in der Generation Beta, die im nächsten Jahrzehnt zur Welt kommen wird, Kreativität, Empathie und selbstständiges Denken aufgrund einer immer stärkeren Abhängigkeit von Technologie und künstlicher Intelligenz verloren gehen könnten. Wie verhindert man das? Maas sieht vor allem die Politik in der Pflicht: „Wir müssen die Digitalisierung ernster nehmen. Wir brauchen Ethikkonzepte für künstliche Intelligenz, es braucht klare Reglementierungen für soziale Medien.“

    Der Lehrermedientag 2024 stand unter dem Motto: „Digitale Resilienz – Vom guten Umgang mit schlechten Nachrichten“. Hunderte Lehrkräfte aus ganz Bayern schalteten sich am Mittwochvormittag einem Livestream aus der Münchner Mediaschool zu, bei dem sie Tipps für mehr Gelassenheit im Schulalltag erhielten und die Algorithmen hinter Tiktok und Instagram besser verstehen lernten.

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    1 Kommentar
    Thomas Keller

    Das selbe Spielchen mit den Sprachlabors der 70er. Da wurde Geld zum Fenster herausgeworfen und die Hersteller haben sich gesund gestoßen. Die durchs Dorf getrieben KI muss irgendjemand auch mal bezahlen und die Energie dafür aufbringen. Erste Anbieter ermöglichen bessere Ergebnisse nur gegen ein Abo. Man darf nicht vergessen das diese Dienste dazu gemacht wurden um Geld zu verdienen, nicht um die Welt zu retten.

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