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Lawinenwarndienst Bayern: Lawinenwarndienst Bayern: So ändert sich der Bericht ab diesem Winter

Lawinenwarndienst Bayern

Lawinenwarndienst Bayern: So ändert sich der Bericht ab diesem Winter

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    Diese Lawine ist im März dieses Jahres in der Nähe des Nebelhorns abgegangen. Sechs Skitourengeher sind dabei mitgerissen worden, blieben aber unverletzt, hieß es damals im Bericht.
    Diese Lawine ist im März dieses Jahres in der Nähe des Nebelhorns abgegangen. Sechs Skitourengeher sind dabei mitgerissen worden, blieben aber unverletzt, hieß es damals im Bericht. Foto: Bergwacht Hinterstein (Archivbild)

    Die Faktenlage ist klar: Die Schneefallgrenze habe sich in den vergangenen 100 Jahren im Alpenraum um etwa 400 Meter nach oben verschoben, sagt Reto Knutti von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Und selbst im besten Fall eines wirksamen und ernsthaften Klimaschutzes, seien bis zum Jahr 2050 weitere 400 Meter Anstieg der durchschnittlichen Schneefallgrenze zu erwarten, so der Wissenschaftler. Das Klima war auch Thema bei einem Treffen des Lawinenwarndienstes auf dem Hochgrat bei Oberstaufen.

    Wie sich der Klimawandel in Bayerns Bergen auswirkt, hat sich besonders drastisch in den beiden vergangenen Wintern gezeigt, als manche weniger hoch gelegenen Skilifte wochenlang den Betrieb einstellen mussten oder mangels Schnee gar nicht in die Saison starten konnten.

    Und dennoch, sagt Hans Konetschny vom bayerischen Lawinenwarndienst, sei die Beurteilung der Gefahr im Alpenraum und die Ausgabe täglicher Lageberichte auch in Zukunft wichtig.

    Was sind die Neuerungen beim Lawinene-Lagebericht?

    Konetschny informierte auf dem Hochgrat Vertreter der zwölf örtlichen Lawinenkommissionen am Allgäuer Alpenrand zum Saisonbeginn über Neuerungen im bayernweiten Warnsystem. Insgesamt etwa 100 Ehrenamtliche sind in den Allgäuer Lawinenkommissionen zwischen Oberstaufen und Schwangau (Kreis Ostallgäu) tätig und beraten Bergbahnen und Sicherheitsbehörden wie Gemeinden oder die Polizei bei Lawinengefahr.

    Deren Aufgabe ist es dann, unverzüglich für Sperrungen gefährdeter Bereiche, im Extremfall sogar für Evakuierungen zu sorgen. Zudem melden die örtlichen Kommissionsmitglieder ihre Beobachtungen an die Warnzentrale in München, die den täglichen Lagebericht erstellt.

    Auch Alpinexperte Andi Tauser räumt mit dem Irrglauben auf, dass aufgrund des Klimawandels das Lawinenwarnsystem vielleicht bald überflüssig sein könnte. Der erfahrene Bergführer und Bergwachtler, Mitglied der Oberstdorfer Lawinenkommission, verweist auf Klimamodelle, nach denen es künftig verstärkt Extremniederschläge in den Wintermonaten geben werde. Zumindest in den Hochlagen würden die wohl meist als Schnee fallen. Und aus der Erfahrung früherer Jahre wisse man: „Auch in schneearmen Wintern kann es extrem tückische Verhältnisse geben.“ Sein Fazit: „Die Aufmerksamkeit zurückzufahren, wäre verhängnisvoll.“

    Roland Hölzle: Es geht "um die Sicherheit der Bevölkerung und unserer Gäste"

    Schließlich gehe es „um die Sicherheit der Bevölkerung und unserer Gäste“, beispielsweise in den Skigebieten, sagt auch Roland Hölzle. Er ist beim Oberallgäuer Landratsamt unter anderem für den Katastrophenschutz zuständig. Seine Ermutigung an die Ehrenamtlichen nach zwei schneearmen Wintern: „Ihr werdet gebraucht, auch seitens der Gemeinden.“

    Wie schnell sich das Blatt unter Umständen wenden kann, hatte sich beispielsweise im April dieses Jahres gezeigt: Nach einem extrem trockenen und schneearmen Winter fielen im April kurzzeitig nochmals erhebliche Neuschneemengen, in den Hochlagen wuchs die Schneedecke auf eine überdurchschnittliche Höhe an und die Lawinengefahr nahm deutlich zu.

    Lawinenwarndienst nun übersichtlicher und mit Info-Blocks

    Für den Nutzer des kostenlosen täglichen Berichts (je nach Schneelage ab Ende November/Anfang Dezember) wird sich kommenden Winter einiges ändern: Der neue Internet-Auftritt werde übersichtlicher sein und regelmäßig würden Info-Blocks über Zusammenhänge der Lawinenproblematik informieren, heißt es aus der Warnzentrale. Hans Konetschny ist seit 1994 beim bayerischen Lawinenwarndienst und sozusagen das Urgestein der achtköpfigen Mannschaft.

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    Nutzern des Lageberichts rät er, sich nicht nur an der Warnstufe zu orientieren, sondern auch die Erläuterungen zu lesen. Und am besten: das Wettergeschehen permanent zu verfolgen, um die Lage einschätzen zu können. Laut Konetschny wird europaweit angestrebt, den Lagebericht für den kommenden Tag einheitlich jeweils schon am Vortag um 17.30 Uhr zu veröffentlichen - bisher war das in Bayern um 18 Uhr der Fall.

    Sollte es über Nacht unvorhergesehene Veränderungen geben, folgt eine Aktualisierung. Der bayerische Lawinenwarndienst war nach einem Lawinenabgang am Schneefernerhaus an der Zugspitze 1965 ins Leben gerufen worden.

    Hier geht es zum Lawinenwarndienst-Bayern-Lagebericht.

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