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Landwirtschaft: Wiesen und Äcker in Bayern werden knapp

Landwirtschaft

Wiesen und Äcker in Bayern werden knapp

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    Der Bauernverband fordert, Grund und Boden "intelligent zu bewirtschaften".
    Der Bauernverband fordert, Grund und Boden "intelligent zu bewirtschaften". Foto: Ulrich Wagner (Symbolbild)

    Der Bayerische Bauernverband will sich im Jahr der Landtagswahl mit Nachdruck zu Wort melden. Seine wichtigsten Forderungen sind eine deutliche Reduzierung des Flächenverbrauchs, ein konkreter Ausbauplan für erneuerbare Energien und erhöhte Anstrengungen, um in staatlichen Kantinen regional erzeugte Lebensmittel auf den Tisch zu bringen. Das sei, wie Präsident Günther Felßner am Mittwoch in München sagte, kein „doofer Lobbyismus“, sondern nütze der Gesellschaft insgesamt.

    Der Umgang mit landwirtschaftlichem Grund und Boden ist nach Felßners Darstellung der Schlüssel für eine Politik, die vier Zielen gleichzeitig dienen soll: der sicheren Versorgung mit heimischen Lebensmitteln und erneuerbarer Energie sowie dem Schutz der Natur und der Artenvielfalt. Anders als früher könne nicht mehr davon ausgegangen werden, dass ausreichend Fläche zur Verfügung stehe. „Die Fläche reicht jetzt schon nicht mehr“, sagt Felßner. Bayern könne es sich nicht länger leisten, 15 Hektar pro Tag zu verbrauchen. Das Ziel, den Flächenverbrauch auf fünf Hektar pro Tag zu verringern, müsse bis spätestens 2030 erreicht werden. Wenn nicht, dann sei das „Prinzip der Freiwilligkeit im Flächenschutz gescheitert“. Dann müssten gesetzliche Regelungen her.

    Ausgleichsflächen sind laut Verband nicht mehr zeitgemäß

    Gleichzeitig müsse mit überkommenen Grundsätzen gebrochen werden. Landwirtschaftlicher Grund und Boden gehe nicht nur durch Bebauung verloren, sondern auch durch die gesetzlich vorgeschriebene Ausweisung sogenannter Ausgleichsflächen. Das sei, so Felßner, nicht mehr zeitgemäß. „Das sind Dinosaurier, die so denken.“ Ähnliches gilt seiner Auffassung nach für den Gedanken, dass mehr Natur- und Artenschutz nur durch die Stilllegung von Flächen zu erreichen sei. Ziel müsse vielmehr sein, Grund und Boden „intelligent zu bewirtschaften“.

    Um bei der Sicherheit der Energieversorgung voranzukommen, fordert der Bauernverband einen konkreten Ausbauplan von dezentraler, erneuerbarer Bio-, Wind- und Solarenergie. Photovoltaik-Anlagen sollten, so Felßner, vorrangig auf Dächern, über Parkplätzen oder entlang von Autobahnen installiert werden. PV-Anlagen auf Freiflächen müssten unmittelbar den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zugutekommen.

    Der Bauernverband will regionales Fleisch in den Kantinen.
    Der Bauernverband will regionales Fleisch in den Kantinen. Foto: Uwe Anspach/Archiv (dpa)

    Noch viel zu wenig geht nach Ansicht von Landesbäuerin Christine Singer bei der Vermarktung regionaler Lebensmittel in staatlichen Kantinen voran. Bereits 2020 habe die Staatsregierung beschlossen, den Anteil regionaler Produkte bei der Außer-Haus-Verpflegung auf 50 Prozent zu steigern. Dieses Ziel sei noch längst nicht erreicht. Das liege zum einen am Preis – auch Betreiber von Kantinen müssten betriebswirtschaftlich arbeiten. Zum anderen fehle es an Rahmenbedingungen und Logistik der Absatzwege. Hier müsse noch mehr getan werden.

    Die aktuelle Lage der Bauern stellt sich nach Aussage des Verbandes durchwachsen dar. Größtes Sorgenkind sei die Krise der Produzenten von Schweinefleisch. Zuletzt seien zwölf Prozent der Betriebe verloren gegangen. Wenn das so weiter gehe, so Felßner, gebe es „irgendwann kein Schäuferle mehr aus Bayern.“ Anderen Sparten gehe es deutlich besser. Die Lage der Milchbauern sei „aktuell super“. Auch die Ackerbauern seien in einer „vernünftigen Situation“. Der Absatz von Geflügelfleisch wachse. Und bei den Grünlandbauern komme es auf die Region an – im Süden Bayerns sehr gut, im Norden wegen der Trockenheit „eine Katastrophe“.

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