Im Süden Bayerns geht bereits die Spargelernte los. Während des warmen Wetters in der vergangenen Woche habe man mit dem Stechen begonnen, berichtet Spargelbauer Christian Schiebel aus Pörnbach (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm): "Wir sind schon voll am Werkeln." Am vergangenen Samstag habe er seinen Hofladen geöffnet.
Und am Montag habe sein Betrieb erstmals in diesem Jahr den Münchner Großmarkt mit Spargel beliefert, erzählt Schiebel: "Damit sind wir in diesem Jahr sogar ungewöhnlich spät dran." Meist lege er mit seinem Team schon in der 11. Kalenderwoche los, also Mitte März. Der niederschlagsreiche März habe den Start ein wenig verzögert, sagt der Landwirt.
Im Moment müsse er die Spargelstangen noch mit Folie schützen, sagt Christian Schiebel: "Ganz ohne Folie geht es wahrscheinlich Ende April." Mit den Plastikfolien wird das beliebte Gewächs vor Kälte, Witterung und Unkraut geschützt, es wächst gleichmäßiger. So verschaffen sich die Spargelbauern Planungssicherheit. Wenn zum Beispiel Graupelschauer komme, könne ohne Schutzfolie der Ertrag stark einbrechen, erklärt Christian Schiebel. Das werde vor allem dann zum Problem, wenn man Vorbestellungen nicht bedienen könne.
Pörnbach gehört zur Spargelregion Schrobenhausen. Das Gebiet liegt im Dreieck der Großstädte München, Augsburg und Ingolstadt und ist das größte zusammenhängende Spargelanbaugebiet Bayerns. Die sandigen Böden rund um die Kreisstadt Schrobenhausen im Westen Oberbayerns bieten beste Voraussetzungen für das beliebte Saisongemüse. Mehrere Betriebe aus der Region hätten in den vergangenen Tagen mit dem Spargelstechen begonnen, berichtete eine Sprecherin des Verbandes Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer.
Weitere Spargelgebiete im Freistaat sind die Region Abensberg im niederbayerischen Landkreis Kelheim, das Knoblauchsland um Nürnberg, das Umland von Bamberg sowie das unterfränkische Maindreieck. Nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Statistik wird in Bayern auf einer Gesamtfläche von 3900 Hektar Spargel angebaut. Als übliche Ernteperiode gilt die Zeit von Anfang April bis um die Sommersonnenwende im Juni.
(dpa)