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Landtagswahl Bayern: Die kuriosesten Zahlen

Landtagswahl 2023

Ungültige Stimmen und ein bisschen Satire: Die kuriosesten Zahlen der Bayern-Wahl

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    Die Stimmen der Landtagswahl 2023 sind ausgezählt, das Ergebnis steht fest. Zeit, etwas tiefer in die Ergebnisse einzutauchen – auf der Suche nach Kuriosem.
    Die Stimmen der Landtagswahl 2023 sind ausgezählt, das Ergebnis steht fest. Zeit, etwas tiefer in die Ergebnisse einzutauchen – auf der Suche nach Kuriosem. Foto: Pia Bayer, dpa

    Nach der Wahl richtet sich der Blick auf die Zahlen: Welche Partei liegt vorne, wer holt welches Direktmandat? Was bedeutet das für die Zusammensetzung des Landtages – und wie hat eigentlich die eigene Gemeinde gewählt?

    Nachdem diese Ergebnisse nun feststehen, lohnt ein genauerer Blick in die Wahldaten. Denn die bieten, abseits der wesentlichsten Erkenntnisse, allerlei Kurioses. So hat beispielsweise der Stimmkreis Berchtesgadener Land einen ganz besonderen ersten Platz von der Landtagswahl 2018 verteidigt: Wieder gab es in dem Kreis an der Grenze zu Österreich die prozentual meisten ungültigen Stimmen: Fast 2000 Erst- und Zweitstimmen, die nicht gezählt werden konnten, verzeichneten die Wahlhelferinnen und -helfer dort – das entspricht 1,46 Prozent der Gesamtstimmen. Nahezu genauso hoch – 1,47 Prozent – war der Anteil bei der Landtagswahl 2018. Bei beiden Wahlen der Spitzenwert.

    In der Stadt Regensburg gab es am wenigsten ungültige Stimmen

    Und was ist das Gegenteil des Kreises Berchtesgadener Land? Die Stadt Regensburg – zumindest, wenn es ums gültig Wählen geht. Denn dort lag der Anteil der ungültigen Stimmen gerade mal bei 0,59 Prozent. Der niedrigste Wert aller Stimmkreise – gefolgt vom Stimmkreis

    Nun ist ein ungültiger Stimmzettel nicht in jedem Fall unbeabsichtigt. So soll es Menschen geben, die bewusst einen leeren Stimmzettel abgeben, um ihr Nicht-Wählen zu unterstreichen. Der ungültige Zettel hat zwar auf das Wahlergebnis und die Zusammensetzung des Landtages keine Auswirkung, taucht aber immerhin in der Statistik auf.

    Landtagswahl 2023 in Bayern: In einem Stimmkreis gab es 58 Erststimmen mehr als Zweitstimmen

    Offensichtlich gab es auch Menschen, die nur an einem Teil der Landtagswahl teilnehmen wollten und daher nicht alle Stimmzettel abgegeben haben: In den meisten Stimmkreisen unterscheidet sich die Zahl der eingeworfenen Wahlzettel für Erst- und Zweitstimmen. Hier haben also Menschen nur einen der beiden Zettel in die Urne geworfen oder in ihren Briefwahlumschlag gezwängt.

    Spitzenreiter ist dabei der Stimmkreis München-Ramersdorf, in dem 58 Erststimmen mehr als Zweitstimmen abgegeben wurden. In Landshut hingegen war die Zweitstimme beliebter, es wurden zwölf mehr verzeichnet als

    In einem Augsburger Stadtbezirk wählten 8,6 Prozent die Satirepartei "Die Partei"

    Worauf direkt nach der Wahl eher wenig geachtet wird: Kleinstparteien, die weit von der Fünf-Prozent-Hürde entfernt sind. Darunter war bei der Landtagswahl 2023 die Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative – kurz Die Partei genannt. Gegründet wurde diese Satirepartei von Redakteuren des Magazins Titanic. Die Satiriker traten 2023 allerdings nur in den Wahlkreisen Oberbayern und Schwaben an, in den anderen fünf Wahlkreisen konnten sie nicht ausreichend Unterstützungsunterschriften sammeln. Bayernweit kamen sie dennoch auf 0,5 Prozent der Stimmen und verbesserten damit ihr Ergebnis von 2018 (0,4 Prozent), obwohl sie damals in sechs der sieben Wahlkreise auf dem Stimmzettel standen. Interessant: Besonders viele Menschen wählten Die Partei 2023 in Augsburg.

    Dort traten mit Lisa McQueen und Stefan "Bob" Meitinger zwei Gastronomen an – McQueen sitzt zudem für die Satirepartei im Stadtrat. In ihrem Wahlkreis Augsburg-Stadt-Ost erreichte die Partei mit 3,2 Prozent den besten Wert. Augsburg-Stadt-West folgt mit 2,8 Prozent auf dem zweiten Platz. In einzelnen Stadtbezirken lief es sogar noch bedeutend besser für die Satiriker: Im Bezirk Links der Wertach - Süd erhielt die Partei gar 8,6 Prozent der Gesamtstimmen. Die Erststimme gab fast jede und jeder zehnte Wählende dem Direktkandidaten Stefan "Bob" Meitinger (9,5 Prozent). Der betreibt am Helmut-Haller-Platz am Bahnhof Oberhausen, der noch zum Bezirk Links der hat dort in der Vergangenheit verschiedene Veranstaltungen organisiert.

    Hören Sie dazu auch die neue Folge unseres Newspodcasts.

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