Zwei tote Schafe, ein weiteres so schwer verletzt, dass es ebenfalls getötet werden musste: Dieses Bild bot sich am Mittwoch auf einer Weide im Landkreis Rosenheim, ganz in der Nähe der Grenze zu Österreich. Nun teilt das Landesamt für Umwelt in Augsburg mit: Die Tiere wurden von einem Bären angegriffen.
Gesehen wurde der Bär bisher nicht, auch eine direkte Begegnung zwischen Mensch und Bär habe es nicht gegeben, heißt es von der Behörde. Doch man komme durch die Art der Verletzungen und durch Trittspuren zu dem Schluss, dass ein Bär die Schafe getötet habe. Ein Experte habe auch genetische Proben genommen, die nun untersucht werden. Damit sollen weitere Erkenntnisse möglich sein.
Nutztierhalter im Grenzgebiet zu Österreich sollen nun ihre Tiere möglichst nachts in den Stall bringen und Herdenschutzmaßnahmen ergreifen, empfiehlt das Landesamt.
Bärenspuren tauchten zuletzt gehäuft im Alpenraum auf, auch in Bayern
Zuletzt hinterließ ein Bär in den oberbayerischen Landkreisen Rosenheim und Miesbach Spuren. Er verhält sich nach den bisherigen Erkenntnissen aber Menschen gegenüber scheu. Auch im Lechtal in Österreich, eine halbe Autostunde von Füssen im Allgäu entfernt, wurde ein Bär gesichtet, der offenbar ein Reh gerissen hat.
Im Freistaat werden immer wieder Spuren von einzelnen durchwandernden Bären gesichtet, eine dauerhafte Ansiedlung wird nicht erwartet. In Norditalien sorgt derzeit eine tödliche Attacke einer Bärin auf einen Jogger für Aufregung. Bei dem Tier handelt es sich um die Schwester des "Problembären" Bruno, der 2006 in Bayern erschossenen worden war. (AZ, dpa)