Schwere Erkrankungen und Pflegebedürftigkeit führen oft in die Armut. Die überwiegende Mehrheit der pflegebedürftigen Menschen wird zu Hause von Angehörigen versorgt. Die finanzielle Lage dort ist oft angespannt. Und das knappe Geld kommt noch als weitere Belastung dazu – zu den körperlichen und psychischen Beschwerden. Das Landespflegegeld soll zeigen, dass man gerade als bayerische Regierung um diese anstrengende Situation weiß und diese Menschen zusätzlich unterstützt.
Doch es war ein Fehler, dieses Geld nicht von Anfang an an Einkommensverhältnisse zu koppeln, damit gerade die Pflegebedürftigen und ihre pflegenden Angehörigen entlastet werden, die diese Hilfe am nötigsten brauchen. Vor allem Ärmere spüren die nun beschlossene Kürzung nämlich ganz besonders. Es wäre gerade jetzt, wenn schon gespart werden soll, überfällig, diesen Fehler zu korrigieren, um Menschen mit kleinem Budget, die ohnehin unter den Teuerungen stärker leiden, zu entlasten. Ja, das würde mehr Bürokratie bedeuten, aber es wäre eine Sozialpolitik, die auf sozialen Ausgleich achtet und ihn umsetzt.
Wie lange verspricht die Politik jetzt schon Verbesserungen in der Pflege?
Jetzt einfach das Landespflegegeld für alle zu kürzen und anzukündigen, dass die ambulanten Pflegestrukturen künftig ausgebaut werden, entlastet erst einmal niemanden. Dabei wäre der Aufbau eines zuverlässigen Pflegenetzes natürlich dringend notwendig. Doch wie lange verspricht die Politik nun schon Verbesserungen in der Pflege? Von Versprechungen allein wird kein Mensch gepflegt. Im Gegenteil: Wird etwas immer und immer wieder nur versprochen, stellt sich Resignation ein. Und es wächst die Verzweiflung. Nicht wenige gerade in der häuslichen Pflege werden sich allein gelassen fühlen – im schlimmsten Fall sind sie in der Tat nicht nur allein, sondern auch noch arm.
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