"Ich kann heute noch nicht sagen, in welcher Form die Puppenkiste weiter existieren wird und kann", sagte Klaus Marschall der "Augsburger Allgemeinen" (Donnerstag). Als Gründe nannte er in einem Podcast der Redaktion die finanziellen Einbußen durch die Einschränkungen während der Corona-Pandemie und die niedrigen öffentlichen Zuschüsse.
Ans Aufgeben denkt er dennoch nicht. "Wir werden schon was finden, damit die Puppenkiste weiter existieren wird. Im Moment wissen wir noch nicht, wie das aussieht." Der Theaterchef, der die Puppenkiste seit mehr als 30 Jahren führt, sagte aber auch: "Ich weiß nur, dass ich mit dieser Last, wie ich das Theater selber führen muss, die Puppenkiste nicht weitergeben werde." Er sei nicht weiter bereit, das finanzielle Risiko als Einzelperson zu tragen oder an seine Kinder, die ebenfalls bei der Puppenkiste mitarbeiten, weiterzugeben.
"Wir wissen heute noch nicht, ob wir Corona überstanden haben", sagte Marschall weiter. "Das wird sich zeigen, wenn diese ganzen staatlichen Hilfen, die geflossen sind, dann abgerechnet sind." Momentan befasse sich ein Steuerberater mit möglichen Rückzahlungen. Marschall beklagte auch niedrige öffentliche Zuschüsse. "Wir haben zuletzt etwa fünf Euro an öffentlichen Zuschüssen pro Zuschauer bekommen." Im bundesweiten Vergleich sei das ein Bruchteil dessen, was andere Theater und Kultureinrichtungen bekämen. Die Puppenkiste finanziert sich neben städtischen und staatlichen Zuschüssen hauptsächlich über Eintrittskarten und Spenden.
Erst kürzlich hatte die Puppenkiste ihr 75-jähriges Bestehen gefeiert. Am 26. Februar 1948 hatten die Puppen der Marionettenbühne ihren ersten Auftritt, damals wurde "Der gestiefelte Kater" gespielt.
(dpa)