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Kritik an Sprachstandserhebungen in Bayern

Kommentar

Sprachtests an Schulen sind ein Bürokratiemonster mit teils absurden Folgen

Sarah Ritschel
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    Der spielerische Sprachtest an sich ist Lehrkräften zufolge gut umsetzbar. Wenn da nicht das Drumehrum wäre.
    Der spielerische Sprachtest an sich ist Lehrkräften zufolge gut umsetzbar. Wenn da nicht das Drumehrum wäre. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Die Einführung der verpflichtenden Sprachtests für Vorschulkinder war ein nervenraubender Schnellschuss. Der bürokratische Aufwand überlagert den pädagogischen Nutzen bislang bei Weitem. Beratungslehrkräfte und Schulpsychologen sind es, die die Tests an Grundschulen durchführen. Doch die Zeit, die pro Kind veranschlagt ist, reicht hinten und vorne nicht. Das hat teils absurde Folgen. Weil die Lehrkräfte mit Testen beschäftigt sind, entfällt mancherorts ausgerechnet der Förderunterricht für Schülerinnen und Schüler mit Sprachschwierigkeiten.

    Von Entbürokratisierung ist bei Sprachtests nicht zu sehen

    Und nicht von ungefähr sprechen Schulleitungen von einem „Bürokratiemonster“. Verwaltungsangestellte müssen die Familie jedes Vorschulkinds per Brief auf die Testpflicht hinweisen - auch jene, bei deren Kind die Kita keinerlei Förderbedarf sieht. Diese Eltern müssen der Schule dann eine Art Unbedenklichkeitserklärung bringen - ausgedruckt auf Papier. Wo ist die Entbürokratisierung, die die Staatsregierung ständig laut postuliert?

    Niemand zweifelt daran, dass Sprache der Schlüssel für ein erfolgreiches Lernen ist. Aber wenn die Sprachtests Schulen nicht ins Chaos stürzen sollen, muss das Prozedere dringend überarbeitet werden.

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