Man findet immer noch was. Es kommt nur darauf an, wo man sucht. Nicht ganz vorne, dort, wo einst der hölzerne Schober und der Misthaufen standen, sondern eher im hinteren Bereich des Ackers. Hier befanden sich das Wohnhaus und die Stallungen. Ja, es gibt sie tatsächlich noch, die sagenumwobenen roten Mauerstücke des Originalgebäudes, 99 Jahre, nachdem der Einödhof Hinterkaifeck 1923 dem Erdboden gleich gemacht wurde. Obwohl aus den Steinen ein Stadel im Nachbarort Laag gebaut wurde, der noch heute zu sehen ist, blieb ein Teil des Abraummaterials zurück an dem Ort, an dem Gerüchten zufolge außer wildem Thymian nichts mehr wächst. Immer wieder wurde es untergeackert, widerstand aber offenbar allen Versuchen, die Erinnerungen an das grausige Geschehen ein für alle Mal von diesem Fleck zu verbannen.
Beste Reportagen 2022