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Kreis Freising: 70 todkranke Katzen in Haus: Neun mussten sofort eingeschläfert werden

Kreis Freising

70 todkranke Katzen in Haus: Neun mussten sofort eingeschläfert werden

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    70 todkranke Katzen in Haus: Neun mussten sofort eingeschläfert werden
    70 todkranke Katzen in Haus: Neun mussten sofort eingeschläfert werden

    Geschichten über verwahrloste Haustiere gibt es viele, doch wie es in einem Haus in Moosburg zugegangen sein muss, ist unvorstellbar.

    70 sterbenskranke Katzen fanden die Tierschützer bei den Perserkatzenzüchtern. "Das ganze Haus war total dreckig. Abartig", erinnert sich Judith Brettmeister vom Münchner Tierschutzverein. Ihr ist das Entsetzen noch immer anzuhören. Überall lag Katzenkot, in einem Raum im ersten Stock stand der Katzenurin einen Zentimeter hoch. Hinter dem Haus wurden sogar mumifizierte Tiere gefunden.

    Neun Katzen mussten sofort eingeschläfert werden

    Vor Ort musste das Veterinäramt Freising sofort neun Katzen einschläfern. "Denen ging es so schlecht", sagt Tierschützerin Brettmeisterin. Die Tiere hätten Blut erbrochen und seien bereits mehr tot als lebendig gewesen. 

    Doch auch der Zustand der restlichen Tiere ist weiterhin kritisch. Brettmeister erzählt, dass die Katzen total verdreckt waren. Einige hatten so verkotetes Fell, dass sie ihre Notdurft nicht mehr verrichten konnten. Andere sind von Flöhen regelrecht ausgesaugt worden, die Ohren vom Milbenbefall zum Teil schwarz gewesen. Alle litten unter einem massiven Pilzbefall. Deshalb müssen die Katzen auch bis auf Weiteres in Quarantäne bleiben.

    Auf der Homepage der Züchter hingegen wird ein ganz anderes Bild vermittelt. Dort finden sich aufwendig gemachte Fotos von perfekt gepflegten Tieren. "Unsere Kitten verlassen mit 13 Wochen, komplett geimpft und entwurmt unser Heim." Skandalös in Anbetracht der realen Zustände.

    Noch im Januar waren die Züchter auf einer Messe

    Noch im Januar, so berichtet Brettmeister, waren die Züchter auf einer Messe in Großbritannien. Offenbar seien vier Perserkatzen immer in Topzustand gehalten worden. Alle anderen ließen sich hingegen verwahrlosen. "Außerdem sind die Katzen absolut überzüchtet", sagt Brettmeister. Die für die Perserrasse sowieso schon kleinen Nasen seien kaum noch vorhanden.

    Inzwischen wurden die 61 geretteten Tiere auf zwei Tierheime in Landshut und München-Riem aufgeteilt. Wie es mit ihnen weitergeht, ist noch unklar, so Brettmeister. Das Landratsamt entscheidet, ob die Tiere vermittelt werden können, sobald es ihnen besser geht. Die Halter werden die Katzen wohl nicht mehr bekommen. Ein Tierhalteverbot hätten die Züchter bereits bekommen. Nun gehe es auch um das Zuchtverbot.

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