Nach den Zahlen der bayerischen Krankenhausgesellschaft haben in Bayern in den vergangenen 20 Jahren etwa zehn Prozent der Krankenhäuser geschlossen und das ist keine ausschließlich negative Entwicklung. Denn in vielen Fällen ist es der medizinische Fortschritt, der Krankenhausaufenthalte verkürzt oder sogar überflüssig macht - und damit am Ende auch die ein oder andere Klinik. Katastrophal aber ist, wenn dieser Prozess überstürzt und ungeordnet verläuft, weshalb es in Bayern höchste Zeit ist, dass sich die Staatsregierung stärker einschaltet. Das sagen nicht zuletzt die Kommunen, die sich bislang oft alleingelassen fühlen.
An der Schließung von Kliniken wird auch in Bayern kein Weg vorbeiführen
Politisch ist mit der Schließung von Krankenhäusern kein Blumentopf zu gewinnen. Die Menschen vor Ort sind sauer, wenn ihnen das Krankenhaus vor der Nase zugesperrt wird. Das ist verständlich. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass bei planbaren Behandlungen um das nächstgelegene Krankenhaus oft ein Bogen gemacht und lieber eine Spezialklinik aufgesucht wird. Kurz: Es wird kein Weg daran vorbeiführen, dass auch in den kommenden Jahren Kliniken in Bayern schließen oder sich verkleinern, weil sie schlicht zu wenig Patienten haben. Doch das darf nicht dazu führen, dass in einzelnen Regionen die Notfallversorgung an die Wand gefahren wird. Die berühmten gleichwertigen Lebensverhältnisse, von denen Politiker in Bund und Land gerne sprechen - bei der Krankenhaus-Reform können sie zeigen, wie viel sie ihnen wert sind.
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