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Konjunktur: Vereinigung Bayerischer Wirtschaft: "Jahr der Stagnation"

Konjunktur

Vereinigung Bayerischer Wirtschaft: "Jahr der Stagnation"

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    Vbw-Präsident Wolfram Hatz sprach am Donnerstag in München von einem "Jahr der Stagnation" und sagte: "Wir gehen davon aus, dass die bayerische Wirtschaft im Gesamtjahr 2023 in etwa auf dem Vorjahresniveau verharren wird."

    Inflation, Energiekosten, Zinsen, die schwache Weltwirtschaft und Arbeitskräftemangel belasteten die Unternehmen. Der vbw-Konjunkturindex fiel gegenüber dem Frühjahr von 101 auf 93 Punkte. Die Betriebe bewerteten ihre aktuelle Lage und die Zukunftsaussichten schlechter, und auch bei der Beschäftigung seien Lage und Prognose schlechter: "Die schwache Konjunktur hinterlässt allmählich ihre Spuren auf dem Arbeitsmarkt", sagte Hatz.

    Der Wohnungsbau in Bayern sei in den ersten acht Monaten um 33 Prozent eingebrochen. Der Einzelhandel werde von der Inflation gebremst. Autoindustrie, Maschinenbau und Elektroindustrie steigerten ihre Produktion auf niedrigem Niveau - energieintensive Branchen wie die Chemie mussten sie dagegen senken. Die Materialversorgung werde in den meisten Branchen besser, die Auftragslage jedoch schlechter.

    Scharfe Kritik übte der vbw-Präsident an der Bundesregierung. Statt Ankündigungen, "Blabla und heißer Luft" müsse sie endlich Taten liefern. Die Industrie stehe vor riesigen Herausforderungen. "Wenn wir wollen, dass diese Investitionen im Inland getätigt werden, dann müssen wir die Rahmenbedingungen an unserem Standort verbessern. Ansonsten droht eine De-Industrialisierung", sagte Hatz.

    Mit der von der IG Metall geforderten Vier-Tage-Woche samt Lohnausgleich "fahren wir unsere Wirtschaft komplett an die Wand", warnte der Verbandschef und verwies auf fehlende Arbeitskräfte. Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt betonte mit Blick auf die 2024 anstehenden Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie, diese Branche zahle bereits hohe Löhne. Den Warnstreik der Lokführer-Gewerkschaft GDL ungeachtet des Bahn-Angebots und "mitten hinein in die zweite Verhandlung" kritisierte Hatz als absolut unverhältnismäßig. Damit versuche die GDL, der anderen Bahngewerkschaft EVG Mitglieder abzuwerben.

    (dpa)

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