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Kommunen am Limit: Droht nun eine Erhöhung der Grundsteuer?

Kommunen

Fünf Milliarden Miese – steigt jetzt die Grundsteuer?

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    Bayern Kommunen steuern auf ein Rekord-Minus zu. Hier zu sehen ist die Innenstadt von Straubing.
    Bayern Kommunen steuern auf ein Rekord-Minus zu. Hier zu sehen ist die Innenstadt von Straubing. Foto: Armin Weigel, dpa (Archivbild)

    Im allgemeinen Wahlkampf-Trubel auf dem CSU-Parteitag fand der Satz von Markus Söder wenig Beachtung, doch die Kommunalpolitiker unter den Delegierten dürften aufgehorcht haben: „Wir lassen die Kommunen nicht allein“, sagte Söder mit Blick auf die zunehmend prekäre finanzielle Lage von Städten. Kreisen und Gemeinden. Wie gehaltvoll Söders Versprechen ist, wird sich in den kommenden Wochen zeigen, wenn es in der bayerischen Landespolitik ums Geld geht.

    Söder verspricht Hilfe, Finanzminister bremst

    Steil steigende Ausgaben für Personal, Soziales und Bau, defizitäre Kliniken und stagnierende Steuereinnahmen: In den vergangenen Monaten wurden die Hilferufe aus den Kommunen immer lauter und in so manchem Haushaltsexperten aus den Regierungsfraktionen von CSU und Freien Wählern reifte die Erkenntnis, dass man etwas tun müsse. Zuletzt legte Markus Pannermayr (CSU), Vorsitzender des bayerischen Städtetags, noch einmal nach.

    Bereits im ersten Halbjahr hätten Bayern Kommunen fünf Milliarden Euro Miese angehäuft, so der Straubinger Oberbürgermeister. „Wir steuern auf ein neues Rekord-Minus zu.“ Die Städte und Gemeinden wüssten jetzt schon nicht mehr, wie sie die Fülle an Aufgaben bewältigen sollten, dabei kämen noch neue hinzu. Pannermayr nannte den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschüler und Investitionen in den Klimaschutz. In dieser Lage müssten Städte und Gemeinden dringende Investitionen in Kitas und Schulen, in die Energieversorgung oder Straßen und öffentlichen Nahverkehr verschieben oder streichen, auch die sogenannten freiwilligen Leistungen seien in Gefahr. Hinter diesem Begriff verbergen sich Zuschüsse an Sportvereine, soziale und kulturelle Einrichtungen. Ein Streichkonzert dort gehe auf Kosten des sozialen Zusammenhalts, warnte der Vorsitzende des Städtetags.

    Kommunen fordern mehr Geld vom Freistaat

    Pannermayr erneuerte die Forderung nach einem höheren Anteil der Kommunen am allgemeinen Steuerverbund. Dieser Anteil wurde zuletzt unter einem Finanzminister namens Söder erhöht. Dessen Nachfolger Albert Füracker (CSU) dämpft aber die Erwartungen. Zunächst gelte es, die anstehende Herbststeuerschätzung als Basis für die finanziellen Möglichkeiten für die Verhandlungen zum kommunalen Finanzausgleich 2025 abzuwarten.

    Als weitere Möglichkeit bleibt den bedrängten Städten und Gemeinden die Suche nach Einnahmequellen. Hier fällt der Blick auf die Grundsteuer, deren Hebesätze wegen der Grundsteuerreform landauf, landab neu festgesetzt werden. Eigentlich gibt es das Versprechen, die Bürgerinnen und Bürger in Summe nicht mehr zu belasten. „Aufkommensneutral“ lautet das Stichwort. Doch angesichts der finanziellen Notlage hält es Pannermayr für berechtigt, wenn eine bedrängte Kommune über eine Erhöhung nachdenkt.

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    1 Kommentar
    Franz Xanter

    Und es bleibt Fakt, dass viel zu viel unsinnige und dadurch unnötige finanzielle Ausgaben vorhanden sind; es wird viel zu viel durch eine falsche Gesetzgebung für die Kommunen unnötige Belastungen übertragen. Leider bleiben auch viel zu viele Steuerverschwendungen ungesühnt. Ein Staat, welcher glaubt, sich selbst immer besser und perfekter etablieren zu können (müssen), dessen soziales Gefüge wird ins Wanken geraten. Ein altes Sprichwort impliziert, "Geht es dem Esel zu gut, geht er auf's Eis.". hat heutzutage mehr und mehr seine Berechtigung. Zuviel des Versuches eines nicht notwendigen sozialen Beitrags schädigt den Staat und letztlich seine Bürger. Die derzeitigen Regierungspolitiker zeigen dies doch immer wieder auf's Neue.

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