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Kommentar: Wie ein Dorf die Landespolitik in Wallung bringt

Kommentar

Wie ein Dorf die Landespolitik in Wallung bringt

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    Wohin führt der Weg der Windkraft im Freistaat: Windkraftanlagen ragen aus dem Nebel im Bayerischen Wald.
    Wohin führt der Weg der Windkraft im Freistaat: Windkraftanlagen ragen aus dem Nebel im Bayerischen Wald. Foto: Armin Weigel

    Ganze 876 Mehringer haben gegen Pläne für einen Windpark gestimmt. Normalerweise würde das eine Landesregierung, die mit den Stimmen von mehr als sieben Millionen Menschen gewählt ist, nicht jucken. Aber in der politischen Zweck-Ehe zwischen CSU und FW ist das Konkurrenzdenken derart ausgeprägt, dass ein Bürgerentscheid auf dem Dorf reicht, um die Landeshauptstadt in Wallung zu bringen. Was natürlich auch am Thema liegt.

    Bei der Energiepolitik hat die Staatsregierung den Trend verschlafen. Spät hat man eingesehen, wie sehr man zusätzliche Stromleitungen aus dem Norden Deutschlands benötigt, zu spät hat man angefangen, auf Windkraft zu setzen. Bayerns Sonnenstromrekorde, die der Ministerpräsident gerne hervorhebt, nützen leider bei Nacht nichts. Jetzt pressiert es, und dass Eile nicht immer der beste Ratgeber ist, zeigt sich an den Windparkplänen, die die Mehringer abgelehnt haben.

    Bei der Energiepolitik hat die Staatsregierung den Trend verschlafen

    In dieser Gemengelage war es nicht verwunderlich, dass CSU und Freie Wähler einander die Schuld in die Schuhe geschoben haben. Zumal es innerhalb der CSU schon länger als ausgemacht gilt, dass man FW-Chef Aiwanger künftig härter anpacken will. Pünktlich zur Debatte im Landtag und im zuständigen Ausschuss aber wurden die Feindseligkeiten eingestellt, lieber schimpfte die CSU wieder auf die Ampel. Auch das ist nicht überraschend. Denn auf die Dauer schadet einem selbst ein Streit in den eigenen Reihen am meisten. 

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