Gemeindetags-Präsident Uwe Brandl hat völlig recht: Ein Wassercent als Extra-Abgabe auf den Wasserverbrauch ergibt nur dann Sinn, wenn ihn wirklich alle Wassernutzerinnen und -nutzer bezahlen – also nicht vor allem die privaten Verbraucher, was den Freien Wählern vorschwebt. Auch Landwirtschaft, Handwerk und Industrie, die das zunehmend knappe Grundwasser nutzen, müssen sich beteiligen. Schließlich profitieren gerade die gewerblichen Nutzer von einer dauerhaft gesicherten, gerechten und leistungsfähigen Wasserversorgung.
Und der Investitionsbedarf geht in die Milliarden: Bayernweit müssen marode kommunale Trink- und Abwasseranlagen saniert werden. Wegen zunehmender Trockenheit braucht die Landwirtschaft neue Bewässerungssysteme. Und überall muss die Wasserinfrastruktur neu geplant werden - hin zu Schwammstädten und Regenwasser-Rückhalt in der Fläche.
Ein auf allen Schultern lastender Wassercent könnte als zweckgebundene Abgabe viel Geld dafür in die Staatskasse spülen. Dass eine sinnvolle Lösung nun im bayerischen Koalitionsgezänk zwischen CSU und Freien Wählern unter die Räder zu kommen droht, ist deshalb mehr als bedauerlich. Alle Argumente sind längst ausgetauscht. Statt neuer Gesprächsrunden, wie sie die CSU nun will, wäre eine mutige politische Entscheidung für eine sichere Wasserzukunft nötig: Ein gerechter bayerischer Wassercent für alle – ohne Ausnahmen.
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