Auf dem Oktoberfest ist das Teufelsrad Kult. Seit über einem Jahrhundert steht das 1910 zum ersten Mal aufgebaute Fahrgeschäft für Wiesn-Spaß, der ohne neumodischen Schnickschnack auskommt. Dass sich mal ein Kleidungsstück verschiebt, wenn die Mitfahrenden gegen die Fliehkraft ankämpfen, lässt sich nicht vermeiden. Beschämend ist aber, dass manche Zuschauer die Situation von jungen Frauen ausnutzen, ihnen unter den Rock filmen und die Videos im Internet hochladen.
Ein Handy-Verbot im Teufelsrad wäre rechtlich möglich
Die Betreiber des beliebten Fahrgeschäfts müssen aktiv werden und verdächtige Personen konsequent davon abhalten. Die Anwendung des Hausrechts würde es ihnen auch erlauben, Videoaufnahmen komplett zu verbieten. Die Leidtragenden wären allerdings die vielen Familien, Paare und Freunde, die den Spaß ihrer Liebsten nur für das digitale Familienalbum einfangen wollen.
Upskirting-Videos aus dem Teufelsrad werden vielfach geklickt
Damit sich wirklich etwas ändert, muss ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden. Sozialarbeiterin Kristina Gottlöber von der Frauen-Initiative „Sichere Wiesn“ fordert zu Recht, dass Menschen bei diesem Thema wachsamer werden müssen. Schlimm ist vor allem, dass die Videos von hochgerutschten Dirndln im Internet millionenfach aufgerufen werden. Da ist es egal, ob es sich – wie manche Anwälte anzweifeln – bei den Clips tatsächlich um den Straftatbestand des sogenannten Upskirtings handelt oder nicht. Was einmal im Netz ist, bekommt man nur schwer wieder raus.
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