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Kommentar: Statt dem Apotheken-Sterben entgegenzuwirken, verschärft der Staat das Problem

Kommentar

Statt dem Apotheken-Sterben entgegenzuwirken, verschärft der Staat das Problem

Jonathan Lindenmaier
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    Statt dem Apotheken-Sterben entgegenzuwirken, verschärft der Staat das Problem
    Statt dem Apotheken-Sterben entgegenzuwirken, verschärft der Staat das Problem Foto: Marcus Brandt, dpa

    Wer in Deutschland Medikamente braucht, muss dafür verhältnismäßig weite Strecken zurücklegen. Die Zahl der Apotheken pro Einwohner hierzulande ist gering. Deutschland liegt weit hinter Ländern wie Frankreich, Rumänien oder Spanien.

    Und das Problem ist nicht neu. Seit über zehn Jahren sinkt die Zahl der Apotheken. Inzwischen ist sie so niedrig wie seit 40 Jahren nicht mehr. Doch statt das Problem anzupacken, verschärft die Politik es weiter.

    Wer einen gesetzlichen Auftrag erteilt, muss auch die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen

    Grundsätzlich leiden dieApothekerinnen und Apotheker unter den gleichen Problemen wie andere Branchen: Inflation, hohe Energiepreise und in der Folge steigende Kosten. Das trifft die Apotheken genauso wie den Einzelhandel oder die Gastronomie. Nur können sie die gestiegenen Preise nicht weitergeben. Ihre Preispolitik ist an strenge Gesetze gebunden. Angesichts der Kostenexplosionen ist der Ruf nach einer Anpassung der Pauschalen nur allzu verständlich. Doch statt zu reagieren, erhöht der Staat den Abschlag für die gesetzlichen Krankenkassen.

    Dabei sollte uns ein engmaschiges Netz aus Apotheken wichtig sein – gerade auf dem Land. Ihr Auftrag ist sogar gesetzlich festgeschrieben. „Den Apotheken obliegt die im öffentlichen Interesse gebotene Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln“, heißt es dazu im Apothekengesetz. Aber wer einen gesetzlichen Auftrag erteilt, muss auch die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen.

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